Eine Pflegegelderhöhung 2022 ist ausgeschlossen. Im Jahr 2021 wurde vom Bundeskabinett die Überprüfung bzw. die Pflegegelderhöhung bis zum Jahr 2025 verschoben. Auch der Entlastungsbeitrag, die Tages- und Nachpflege sowie die Verhinderungspflege wurden nicht erhöht. Im Jahr 2021 war eine umfassende Pflegereform des Gesundheitsministers Spahn geplant. In dieser sollte insbesondere eine Pflegegelderhöhung für die Jahre 2021, 2022 usw. umgesetzt werden. Das Pflegegeld wurde im Jahr 2017 unter der Bedingung verabschiedet, dieses alle drei Jahre auf eine Erhöhung zu überprüfen. Nach Entscheidung von Union und SPD bleibt das Pflegegeld somit auf dem Stand von 2017. Viele Ankündigungen vom Bundesgesundheitsminister bleiben unerfüllt. Es wird also keine Pflegegelderhöhung 2022 oder in den anschließenden Jahren geben. 

Inhalt

Wann wird das Pflegegeld erhöht?
Voraussetzungen für eine Pflegegelderhöhung
Pflegegeld 2022
Häufige Fragen zu „Pflegegelderhöhung 2022“

Wann wird das Pflegegeld erhöht?

Innerhalb der Pflegegeldreform 2021 wurde entschieden, dass die Pflegegelderhöhung bis 2025 auf Eis gelegt ist. Dies kann sich ggf. nochmal ändern, wenn es in 2023 zu einer Verhandlung des Pflegegeldes kommt, wie es im § 30 des SGB XI festgeschrieben ist: „Die Bundesregierung prüft alle drei Jahre, erneut im Jahre 2020, Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung […]”. Somit hätte das Pflegegeld erst wieder im Jahr 2023 verhandelt werden sollen. Jedoch wurde es im Jahr 2021, nicht ganz regelkonform, frühzeitig bearbeitet. Deswegen lässt sich schwer voraussagen, zu welchem Zeitpunkt das Pflegegeld neu verhandelt bzw. erhöht wird. Wenn das Pflegegeld tatsächlich im Jahr 2023 diskutiert und erhöht wird, kommt es zum 01. Januar 2024 zur ersten Auszahlung der Pflegegelderhöhung. 

Pflegegrad12345-Hinweis:
Alle drei Jahre verhandelt die Bundesregierung unter Zustimmung des Bundestages anhand der Preisentwicklung der letzten Jahre über die Pflegegelderhöhung. Falls der Pflegegelderhöhung stattgegeben wird, erfolgt diese immer zum 01. Januar des Folgejahres. Eine Pflegegelderhöhung wurde vom Bundeskabinett im Jahr 2021 bis zum Jahr 2025 ausgeschlossen.

Voraussetzungen für eine Pflegegelderhöhung

Im Falle einer zukünftigen Pflegegelderhöhung müssen einige Rahmenbedingungen eingehalten werden. Entscheidend für eine Anpassung des Pflegegeldes ist die Preisentwicklung der letzten drei Jahre. Diese Entwicklung dient als Orientierung. Außerdem werden die gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Die Pflegeleistungen dürfen, die im selben Zeitraum stattfindenden Bruttolohnentwicklungen nicht übersteigen.
Der Bundesrat muss der Pflegegelderhöhung zustimmen. Die Notwendigkeit einer Erhöhung des Pflegegeldes wird alle drei Jahre geprüft. Diese Überprüfung steht laut Gesetz nächstes Mal im Jahr 2023 an. Kommt es innerhalb dieser Verhandlung zum Beschluss, das Pflegegeld zu erhöhen, wird dies zum 01. Januar 2024 umgesetzt. Im Jahr 2021 fand außerplanmäßig eine Neuverhandlung statt. Als Ergebnis wurde das Pflegegeld nicht erhöht.

Der Paragraf 30 des SGB XI gilt als Regelwerk der Pflegegelderhöhung. Im Paragrafen ist festgeschrieben, dass erstmals 2020 über das Pflegegeld verhandelt werden musste. Demnach muss alle drei Jahre, in Abhängigkeit von der Preisentwicklung, neu verhandelt werden. Der Bundestag kann anhand der Entscheidung zum 01. Januar des Folgejahres die Leistungen und somit das Pflegegeld erhöhen.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Voraussetzung für die Anpassung des Pflegegeldes ist die Preisentwicklung der letzten drei Jahre als Orientierungswert sowie die Bruttolohnentwicklung.

Pflegegeld 2022

Da die geplante Erhöhung nicht für das Pflegegeld 2021 und 2022 sowie die Folgejahre umgesetzt wurde, hat sich die Höhe des Pflegegeldes seit 2017 nicht geändert. Je nach Pflegegrad fällt die Höhe des Pflegegelds aus. Das Pflegegeld und die Pflegesachleistungen sind nach den Pflegegraden 1 bis 5 gestaffelt. Hast Du einen umfangreichen pflegerischen Bedarf, so brauchst Du auch mehr Pflegegeld und mehr Pflegeleistungen. Im Folgenden siehst Du eine Tabelle mit den gestaffelten Geldleistungen:

Pflegegeld 2022 Tabelle: „Monatliches Pflegegeld“

Pflegebedürftigkeit in GradenMonatliches Pflegegeld
Pflegegrad 1
Pflegegrad 2316 Euro
Pflegegrad 3545 Euro
Pflegegrad 4728 Euro
Pflegegrad 5901 Euro
Quelle: Bundesgesundheitsministerium, 2021 

Häufige Fragen zu „Pflegegelderhöhung 2022“

Wann kommt die nächste Pflegegelderhöhung?

Im Jahr 2021 entschied das Bundeskabinett, dass die nächste Verhandlung bzw. Erhöhung des Pflegegeldes ins Jahr 2025 verschoben wurde. Eventuell wird im Jahr 2023 erneut über eine Erhöhung des Pflegegeldes verhandelt und ggf. ab 2024 ausbezahlt, da der Paragraf 30 des SGB XI dies so vorsieht.

Wer hat entschieden, dass das Pflegegeld nicht erhöht wurde?

Nach Willen der Union und der SPD bleibt das Pflegegeld auf dem Stand von 2017 und wird nicht erhöht. Der stagnierende Beitrag hat einen enormen Wertverlust für die Pflegebedürftigen und dessen Angehörigen. 

Welche Voraussetzungen für eine Pflegegelderhöhung?

Vor allem ist die Preisentwicklung der letzten drei Jahre entscheidend für die Anpassung des Pflegegeldes. Diese Entwicklung dient als Orientierung. Außerdem werden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Die Pflegeleistungen dürfen die in derselben Zeit stattfindenden Bruttolohnentwicklungen nicht übersteigen. Der Bundesrat muss in jedem Fall einer Pflegegelderhöhung zustimmen.