Pflegemodelle und -theorien sind zentrale Bausteine der modernen Pflegewissenschaft und -praxis. Sie bieten ein strukturiertes Gerüst, das Pflegekräfte dabei unterstützt, Pflegeprozesse zu planen, umzusetzen und zu evaluieren. Durch Pflegemodelle wird die Pflegearbeit nicht nur nachvollziehbar und wissenschaftlich fundiert, sondern sie erlaubt auch eine ganzheitliche und patientenzentrierte Ausrichtung. Das Ziel dieser Modelle und Theorien ist es, Pflegebedürfnissen individuell gerecht zu werden und die Qualität der pflegerischen Versorgung zu sichern und weiterzuentwickeln.

Zu den wichtigsten Konzepten gehören Modelle wie das Selbstpflegemodell nach Orem, das Beziehungspflegemodell nach Peplau und das Modell der fördernden Prozesspflege nach Krohwinkel. Diese Ansätze haben sich in unterschiedlichen Bereichen der Pflegepraxis etabliert und bieten spezifische Orientierungshilfen für die pflegerische Arbeit. Ein Verständnis dieser Pflegemodelle ermöglicht es Pflegekräften, die verschiedenen Ansätze gezielt auf die Bedürfnisse der Patienten abzustimmen und die Pflegeplanung effizient zu gestalten.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Pflegemodelle und -theorien bieten eine wissenschaftliche Grundlage und Orientierung für eine ganzheitliche, patientenzentrierte Pflege, um die Qualität der Versorgung zu sichern und individuell auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen.

Grundlagen der Pflegemodelle- die Pflegetheorien

Pflegetheorien sind wissenschaftlich fundierte Ansätze, die Pflegeprozesse beschreiben, erklären und strukturieren, um eine systematische und einheitliche Pflegepraxis zu ermöglichen. Sie bieten eine Grundlage für die Entwicklung von Pflegemodellen, die konkrete Handlungsanweisungen für die praktische Umsetzung liefern. Während Pflegemodelle meist anwendungsorientiert und auf spezifische Pflegesituationen ausgerichtet sind, befassen sich Pflegetheorien eher mit allgemeinen Prinzipien und Konzepten, die als Basis für die Entwicklung und Anpassung von Modellen dienen. Dieser Unterschied ermöglicht es, auf verschiedenen Ebenen der Pflege zu agieren: Theorien schaffen ein tieferes Verständnis der Pflegeprozesse, während Modelle die praktische Anwendung dieses Wissens fördern.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Pflegetheorien bieten eine wissenschaftliche Grundlage zur Strukturierung und Erklärung von Pflegeprozessen, während Pflegemodelle praxisorientierte Anleitungen für die konkrete Umsetzung dieses Wissens darstellen.

Überblick über Pflegemodelle

Ein Pflegemodell ist ein strukturiertes Konzept, das die pflegerische Arbeit systematisiert und Orientierung für die praktische Umsetzung bietet. Pflegemodelle stellen die Grundsätze und Ziele der Pflege in vereinfachter, theoretischer oder schematischer Form dar und dienen als Leitlinien für die alltägliche Pflegepraxis. Vereinfachte Modelle bieten klare, praxisorientierte Handlungsanweisungen, während theoretische Modelle tiefere Einblicke in pflegerische Konzepte ermöglichen. Schematische Darstellungen visualisieren Abläufe und Beziehungen in der Pflege und erleichtern so das Verständnis komplexer Pflegeprozesse. Diese unterschiedlichen Typen von Pflegemodellen helfen Pflegekräften, Pflegehandlungen zu planen und auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abzustimmen.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Pflegemodelle bieten in vereinfachter, theoretischer oder schematischer Form Orientierung für die pflegerische Praxis, indem sie Pflegeprozesse strukturieren und die Anpassung der Pflege an individuelle Patientenbedürfnisse unterstützen.

Bekannte Pflegemodelle und ihre Anwendung

Zu den bedeutendsten Pflegemodellen gehören das Pflegemodell nach Orem, das Pflegemodell nach Peplau und das Pflegemodell nach Krohwinkel, die jeweils unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte in der Pflege setzen.

  • Das Pflegemodell nach Dorothea Orem konzentriert sich auf das Konzept der Selbstpflege und definiert Pflegedefizite als Lücken in der Fähigkeit der Patienten, für sich selbst zu sorgen. In der Praxis wird dieses Modell eingesetzt, um die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen zu fördern, indem Pflegekräfte gezielt Unterstützung bieten, die Fähigkeiten zur Selbstversorgung zu stärken.
  • Das Pflegemodell nach Hildegard Peplau basiert auf der Interaktionstheorie, bei der die Pflege als Beziehungsprozess zwischen Pflegendem und Patient verstanden wird. Dieser Ansatz findet insbesondere in der psychischen Gesundheitspflege Anwendung, da er den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung betont, um die emotionale Stabilität der Patienten zu fördern.
  • Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel stellt die fördernde Prozesspflege in den Vordergrund und zielt auf eine ganzheitliche Pflege ab, die die individuellen Lebensaktivitäten und Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt. Es unterstützt die Pflegekräfte dabei, die Patienten in ihrer Alltagsbewältigung zu fördern und die Pflege an deren persönlichen Lebensumständen auszurichten, um die Lebensqualität umfassend zu verbessern.

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Die bekannten Pflegemodelle von Orem, Peplau und Krohwinkel fördern jeweils die Selbstständigkeit, die Beziehungsgestaltung sowie die ganzheitliche Unterstützung der Alltagsbewältigung von Pflegebedürftigen und bieten vielfältige Ansätze für die Praxis.

Vergleich und Unterschiede zwischen den Pflegemodellen

Die Pflegemodelle nach Orem, Peplau und Krohwinkel teilen einige gemeinsame Grundprinzipien, wie das Ziel, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu fördern und die Pflege an deren individuellen Bedürfnissen auszurichten. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrer Ausrichtung und Herangehensweise. Während das Modell von Orem auf die Förderung der Selbstpflege fokussiert ist und dabei besonders in der Akutpflege und Rehabilitationspflege Anwendung findet, stellt Peplaus Modell die Beziehungsarbeit in den Vordergrund, was es besonders geeignet für die psychische Gesundheitspflege macht, da hier die zwischenmenschliche Interaktion zentral ist. Krohwinkels Modell hingegen zielt auf eine ganzheitliche Prozesspflege, die eine umfassende Unterstützung in der Alltagsbewältigung ermöglicht und in der Langzeitpflege sowie Altenpflege häufig zur Anwendung kommt.

Der Vergleich zeigt, dass die Pflegemodelle unterschiedliche Schwerpunkte setzen und dadurch auch auf verschiedene Zielgruppen und Anwendungsbereiche ausgerichtet sind. 

  • Das Selbstpflegemodell nach Orem richtet sich vor allem an Menschen, die Unterstützung dabei benötigen, bestimmte Aktivitäten selbstständig durchzuführen, 
  • Peplaus Modell richtet sich an Pflegebedürftige, die psychische und emotionale Stabilität durch eine unterstützende Beziehung suchen, und 
  • Krohwinkels Modell zielt auf die umfassende Betreuung von Menschen, die in ihren Lebensaktivitäten umfassende Unterstützung benötigen. 

Diese Unterschiede ermöglichen eine flexible und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Anwendung der Modelle in der Pflegepraxis.

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Die Pflegemodelle von Orem, Peplau und Krohwinkel teilen das Ziel einer bedürfnisorientierten Pflege, unterscheiden sich jedoch in ihren Schwerpunkten auf Selbstpflege, Beziehungsarbeit und ganzheitliche Unterstützung, wodurch sie für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Zielgruppen geeignet sind.

Unterschied zwischen den Pflegekonzepten- und modellen

Pflegekonzepte dienen in der praktischen Anwendung als konkrete Handlungsanleitungen, die Pflegekräften eine strukturierte und konsistente Pflegeplanung ermöglichen. Sie übersetzen die Grundgedanken der Pflegetheorien und -modelle in anwendbare Konzepte, die direkt auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen abgestimmt sind. Pflegekonzepte wie das Konzept der Schmerzbewältigung, das basale Stimulation-Konzept oder das Konzept der Aktivierenden Pflege sind Beispiele für spezialisierte Ansätze, die in der pflegerischen Versorgung große Bedeutung haben. So unterstützt das Konzept der Basalen Stimulation Menschen mit starken körperlichen Einschränkungen durch gezielte Reize in der Wahrnehmungsförderung, während das Konzept der Aktivierenden Pflege darauf abzielt, die vorhandenen Fähigkeiten der Patienten zu erhalten und zu fördern. Diese Pflegekonzepte tragen entscheidend dazu bei, die Pflege individuell und zielgerichtet zu gestalten und auf die spezifischen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.

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Pflegekonzepte wie Basale Stimulation und Aktivierende Pflege bieten strukturierte Handlungsanleitungen, um die Pflege individuell und gezielt an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen und deren Fähigkeiten zu fördern.

Feature Fragen

Welche Pflegemodelle gibt es?

Es gibt verschiedene Pflegemodelle, die auf unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte in der Pflege ausgerichtet sind, darunter das Selbstpflegemodell von Orem, das Interaktionsmodell von Peplau und das fördernde Prozesspflege-Modell von Krohwinkel.

Welches sind die bekanntesten Pflegemodelle?

Zu den bekanntesten Pflegemodellen zählen das Modell nach Dorothea Orem (Selbstpflegemodell), das Modell nach Hildegard Peplau (Interaktionsmodell) und das Modell nach Monika Krohwinkel (fördern der Prozesspflege).

Worin unterscheiden sich die Pflegemodelle?

Die Pflegemodelle unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten: Orem fokussiert auf die Förderung der Selbstpflege, Peplau legt Wert auf die Beziehungsarbeit zwischen Pflegekraft und Patient, und Krohwinkel betont eine ganzheitliche Prozesspflege zur Unterstützung der Alltagsbewältigung.