Schutzschürzen

Schutzschürzen dienen dem Schutz der Kleidung. Sie können aus unterschiedlichen Materialien sein. Schutzschürzen werden in der Regel, ähnlich wie Pullover, über den Kopf angezogen. Bei einer Schürze bleiben allerdings der Rücken und auch die Arme frei. Schutzschürzen sind zudem viel länger als Pullover. Sie werden mit einem Band entweder am Rücken oder vor dem Bauch mit Schnüren am Körper strammgezogen.

Grundsätzlich kannst Du Dir eine Schürze in der Pflege ähnlich vorstellen wie Schürzen, die Du beim Kochen oder Putzen verwendest. Die Schürze in der Pflege dient dem Schutz Deines Oberkörpers vor pathogenen Krankheitserregern, Schmutz oder Keimen. Die Schürze schützt sowohl die pflegenden Angehörigen, den Pflegebedürftigen als auch Gegenstände. Die Schürzen werden über der normalen Freizeit- oder Arbeitskleidung getragen. Im Gegensatz zum Schutzkittel bleiben bei der Schürze die Arme unbedeckt. Die Schürze hat generell einen „offeneren“ Schnitt. Schlussfolgernd sind bei dem Schutzkittel die Arme und auch der Oberkörper komplett verdeckt und komplett geschützt.

Es werden zwei Arten von Schürzen unterschieden:

• die schnürbare Einweg- Schutzschürze die über den Kopf gezogen und hinter dem Rücken verbunden wird. (geschlossene Variante)

• die wiederverwendbaren Schürzen, die gewaschen und wiederverwendet werden können. 

Schutzschürzen zum Einmalgebrauch

Eine Einmalschutzschürze wird, wie es der Name schon verrät, nur ein einziges Mal verwendet und nach dem Gebrauch entsorgt. Die Schürzen zum Einmalgebrauch und zum Mehrfachgebrauch unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Materialien. 

Einmalschürzen bestehen aus einer dünnen wasserabweisenden Folie, die das Durchdringen von Flüssigkeiten, Schmutz oder Erregern verhindert. Nach Kontamination und auch nach grundsätzlichem Gebrauch ohne sichtbare Verschmutzung der Schürze wird das Pflegehilfsmittel im Hausmüll entsorgt. Durch ihre wasserabweisende und schützende Funktion eignet sich die Einmalschürze für körpernahe Pflegetätigkeiten. Das Material einer Einmalschürze besteht häufig aus Polyethylen. Durch diese PE wasser- und schmutzabweisende Schicht können pflegerische Tätigkeiten, wie beispielsweise das Wechseln von Bettwäsche von Inkontinenzpatient*innen oder auch das Füttern von bettlägerigen Personen, ohne hygienische Sorgen durchgeführt werden. Zusätzlich kommen Schutzschürzen auch bei der Körperreinigung / der Körperwäsche von Personen zum Einsatz. Sie schützen die Pflegeperson, damit diese selbst nicht nass wird. Auch bei assistierenden Tätigkeiten in der Pflege von Angehörigen sollte eine Schutzschürze getragen werden.

Es gibt lange und auch kurze Schutzschüren. Kurze Einmalschürzen reichen bis zum halben Oberschenkel. Lange Schürzen gehen weit bis über die Knie hinaus. Die meisten Personen, die Pflegetätigkeiten ausführen, empfinden es angenehmer kurze Einmalschürzen zu tragen, da sich in diesen weniger Wärme staut und mehr Bewegungsspielraum besteht. Wäge bei der Wahl, ob Du eine kurze oder lange Einweg- Schutzschürze trägst, immer ab, ob eine Kontamination im unteren Bereich des Körpers wahrscheinlich ist.

Wir empfehlen Dir, besonders bei bettlägerigen Personen, die ihren Toilettengang im Bett verrichten müssen, eine Einmalschürze zu tragen. Bei bettlägerigen Personen muss, neben dem Toilettengang auch die Körperreinigung und die Essensaufnahme im Bett stattfinden. Umso wichtiger ist es, diesen Bereich besonders sauber zu halten. Das Tragen einer Schürze kann den Pflegebedürftigen und dem Pflegepersonal helfen, Scham und Scheu zu reduzieren, da „Unfälle“ nur auf dem Einmal- Schutzkittel landen. Dieser kann dann anschließend unkompliziert entsorgt werden.

Der Vorteil der Einmal- Schürze ist die einfache und unkomplizierte Entsorgung im Hausmüll. Zudem sparen Einmal- Schürzen den pflegenden Angehörigen Zeit und Aufwand. 

Wiederverwendbare Schürzen zum Schutz

Mehrfach- Schutzschürzen bestehen aus einem wiederverwendbaren Material. Hierbei gibt es je nach Marke und Art verschiedene Materialien, die zum Einsatz kommen. In der Regel bestehen Mehrfach- Schürzen aus Baumwolle- oder Mischgewebe und einer PVC beschichteten Oberfläche. Die Schutzschürze kann nach der Anwendung gewaschen und wiederverwendet werden. In Pflegeeinrichtungen gibt es im Rahmen des Hygieneplanes spezielle Regeln, wann und wie oft Mehrfach-Schutzschürzen gewaschen werden müssen. Im Bereich der professionellen Pflege sind Mehrfach-Schutzschürzen sehr beliebt.

Wiederverwendbare Schürzen werden jedoch auch zunehmend im Bereich der privaten Pflege genutzt. Wichtig ist die richtige Reinigung der Schürzen, um eine nachträgliche Kontamination zu vermeiden. Aus diesem Grund empfehlen wir unerfahrenen pflegenden Angehörigen zunächst die Verwendung von Einmal- Schürzen. Durch das spezielle Material von Mehrfach- Schürzen sind diese flüssigkeitsabweisend und strapazierfähig. Mehrfach- Schutzschürze sind leicht zu reinigen und ideal für den alltäglichen pflegerischen Gebrauch. Sie sind strapazierfähig und bieten einen hohen Schutz. Mehrfach- Schutzschürzen haben einen breiten Einsatzbereich. Sie werden bei Tätigkeiten in der Küche, bei der Körperpflege, der Nahrungsmittelgabe oder dem Reinigen des Haushalts getragen

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Tragen von Mehrfachschutzschürzen nachhaltiger ist als das Tragen von Einmalschutzschürzen, da weniger Müll produziert wird. Zudem gibt das strapazierfähige Material mehr Sicherheit und das auch bei häufiger Verwendung.

Wie werden Einmal-Schutzschürzen finanziert?

Ob und inwiefern Schutzschürzen finanziert werden, hängt von der Art und dem Gebrauch der Schürze ab. Schutzschürzen zum Einmalgebrauch, die in der Pflege eingesetzt werden, zählen zu den sogenannten Pflegehilfsmitteln. Pflegehilfsmittel sind Produkte, die die Pflege erleichtern, Beschwerden lindern und die Erhaltung der Selbstständigkeit fördern. Weitere Pflegehilfsmittel sind beispielsweise Mundschutze, Bettschutzeinlagen oder Desinfektionsmittel. Pflegehilfsmittel können unter bestimmten Voraussetzungen in Höhe von bis zu 40 Euro im Monat von der Pflegekasse erstattet werden.

Einmal- Schürzen gehören zu den Pflegehilfsmitteln der häuslichen Pflege und sollen die Pflege von Angehörigen erleichtern. Pflegehilfsmittel werden unterschieden in technische Pflegehilfsmittel (wie beispielsweise Pflegebetten) und in zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel (wie Einmalhandschuhe und Betteinlagen). Nach dem Sozialgesetzbuch hast Du, wenn Du einen Pflegegrad 1, 2, 3, 4 oder 5 hast, einen Anspruch auf die Erstattung von zum Verbrauch bestimmter Pflegehilfsmittel in Höhe von bis zu 40 Euro pro Monat. Den Antrag zur Erstattung kannst Du bei Deiner Pflegekasse stellen.

Um anspruchsberechtigt zu sein Pflegehilfsmittel erstattet zu bekommen, musst Du folgende Kriterien erfüllen:

• Du musst pflegebedürftig sein (nach §14 SGB XI)
• Du musst einen anerkannten Pflegegrad haben zwischen 1-5 (§15 SGB XI)
• Du musst in Deinem häuslichen Umfeld durch Angehörige oder Freunde gepflegt werden

Eine Orientierung darüber, welche Pflegehilfsmittel finanziert oder leihweise übergeben werden, gibt das Pflegehilfsmittel- Verzeichnis: https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home 

Die Quittungen und Kosten müssen bei der Pflegekasse eingereicht werden und werden bis zu einer Grenze von maximal 40 Euro zurückerstattet.

Wie werden wiederverwendbare Schutzschürzen finanziert?

Wiederverwendbare Schürzen (Mehrfach- Schutzschürzen) gehören nicht zu den Pflegehilfsmitteln, die monatlich von der Pflegekasse bezuschusst werden. Jedoch kannst du pro Monat eine wiederverwendbare Schutzschürze im Wert von 25,65 Euro bei der Pflegekasse des Pflegebedürftigen abrechnen lassen.

Um dieses Geld zu erhalten, musst Du bei der jeweiligen Pflegekasse (Pflegekasse des Pflegebedürftigen) einen Antrag stellen. Bei einer regelmäßigen Rückerstattung reicht es im späteren Verlauf auch aus die Quittungen mit einem formlosen Anschreiben einzureichen. Es gibt, je nach Pflegekasse, auch die Möglichkeit, den Zeitraum der Rückerstattung jeweils zu bündeln, d.h. drei wiederverwendbare Schutzschürzen der letzten drei Monate einzureichen. Bei Fragen empfehlen wir Dir, Dich mit Deinem/ Deiner zuständigen Ansprechpartner*in in Verbindung zu setzen.

Wie beantrage ich die Erstattung von wiederverwendbaren Schutzschürzen?

Um eine Erstattung für wiederverwendbare Schutzschürzen zu erhalten, musst Du einen schriftlichen Antrag bei Deiner Pflegekasse stellen. 

Der Antrag für wiederverwendbare Schutzschürzen sollte folgende Daten enthalten:

• Deine Grunddaten (Vorname, Nachname, Wohnadresse, Geburtsdatum)

• Deine Versichertennummer

• Die Art des Produktes

• die Originalquittung

• und ggf. eine Kontoverbindung an die das Geld zurückerstattet werden soll

Die Bearbeitung Deines Anliegens bei der Pflegekasse dauert in der Regel nicht länger als drei Wochen. Du kannst monatlich eine Quittung über 25,65 Euro für eine wiederverwendbare Schürze bei Deiner Pflegekasse einreichen. Bei einigen Pflegekassen kannst Du den Antrag auch bündeln, indem Du dir das Geld für das jeweilige Quartal (3 Monate) zurückholst. In diesem Fall reichst Du die Quittungen der letzten drei Monate für die erworbenen Schürzen ein. Wir haben ein beschreibbares PDF- Dokument für Dich vorbereitet, welches Du nur noch ausfüllen und abschicken musst.

• “Vorlage Antrag auf Kostenerstattung der Pflegehilfsmittel”

Warum sind Schürzen unerlässlich bei der Pflege?

Die Schutzschürze ist ein unerlässliches Basispflegemittel in der Pflege von Angehörigen und auch in der professionellen Pflege. Die Schürze wird getragen, um Verunreinigungen der Kleidung und eine Kontamination mit Erregern zu vermeiden. Gerade bei der Pflege von Angehörigen aber auch in der professionellen Pflege kommst Du den Personen während der Pflegetätigkeiten sehr nah. Eine Verschmutzung Deiner Kleidung mit Körperflüssigkeiten, Körperpflegeprodukten oder Essen ist hierbei keine Seltenheit. Für den Eigenschutz und auch für den Schutz Anderer ist das Tragen einer Schutzschürze unerlässlich. Eine Schürze, Einmalhandschuhe und ein Mundschutz bilden die Grundpflegehilfsmittel jeglicher pflegerischen Tätigkeiten.

Beim Tragen aller drei Pflegehilfsmittel bist du umfassend vor Erregern oder dem Festsetzen von Verschmutzungen oder Keimen in Deiner Kleidung geschützt. Gerade wenn eine Pflegesituation neu in Dein Leben tritt, ist es anfänglich schwer einzuschätzen, bei welchen pflegerischen Tätigkeiten die Notwendigkeit des Tragens einer Schutzschürze besteht, oder wie viele Schutzschürzen pro Tag oder im Monat benötigt werden. Jedoch spielt sich der Pflegealltag schnell ein und Du wirst sehr schnell einschätzen lernen welche Montur an Schutzkleidung Du benötigst und bei welchen Tätigkeiten das Tragen von Schürzen unerlässlich ist.

Im Falle einer Übertragung einer neuen Pflegebedürftigkeit hast Du zusätzlich zwei Mal im Jahr Anspruch auf die Beratung durch eine/n Pflegeberater*in. Des Weiteren gibt es Pflegestützpunkte, durch die Du dich jederzeit beraten lassen kannst. Jedes Bundesland hat „Pflegestützpunkte“ in denen Unterstützungs- und Beratungsangebote stattfinden. Zusätzlich erhältst Du dort alle relevanten Informationen zu den Antragsformularen sowie konkrete Hilfestellungen.