Ein Oberschenkelhalsbruch kann für ältere Menschen sehr schwerwiegend sein. Es kann zu längeren Krankenhausaufenthalten, Einschränkungen bei der Mobilität und einer verringerten Lebensqualität führen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, was ein Oberschenkelhalsbruch ist, wie er behandelt wird und was Sie tun können, um das Risiko eines Bruchs zu reduzieren.
Inhalt
Was ist ein Oberschenkelhalsbruch?
Ursachen für einen Oberschenkelhalsbruch
Symptome eines Oberschenkelhalsbruches
Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches
Mögliche Komplikationen bei der Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches
Wie kann man einem Oberschenkelhalsbruch vorbeugen?
Was ist ein Oberschenkelhalsbruch?
Ein Oberschenkelhalsbruch tritt auf, wenn der Knochen am oberen Ende des Oberschenkels, der als Hals bezeichnet wird, bricht. Dieser Bruch tritt normalerweise bei sturzgefährdeten und älteren Menschen auf, da ihre Knochen schwächer werden und anfälliger für Brüche sind. Oberschenkelhalsbrüche können auch bei jüngeren Menschen auftreten, was allerdings eher selten der Fall ist.
Ursachen für einen Oberschenkelhalsbruch
Ein Oberschenkelhalsbruch ist eine typische Verletzung im Alter und kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Jüngere Menschen erleiden sehr selten einen Oberschenkelhalsbruch, da hierfür eher größere Traumata (z.B. ein Verkehrsunfall) verantwortlich sind.
Typische Ursachen eines Oberschenkelhalsbruches sind:
- Stürze: Ein Sturz kann dazu führen, dass Sie auf Ihren Oberschenkel fallen und den Hals brechen.
- Knochenkrankheiten: Osteoporose (Knochenschwund) kann dazu führen, dass die Knochen schwächer werden und leichter brechen können.
- Krebserkrankungen: Krebs kann sich auf die Knochen auswirken und sie schwächen, was das Risiko eines Bruchs erhöht.
- Medikamente: Einige Medikamente können dazu führen, dass die Knochen schwächer werden und anfälliger für Brüche sind.
Stürze
Die häufigsten Ursachen eines Oberschenkelhalsbruches sind direkte Stürze auf die Hüfte. Oftmals werden Stürze insbesondere bei älteren Menschen durch gesundheitliche Probleme wie Muskelschwächen, Sehbeeinträchtigungen, Schwindel oder durch einen niedrigen Blutdruck ausgelöst. Unvorhergesehene Hindernisse und Stolperfallen wie Teppichkanten oder lose Kabel können das Sturzrisiko zusätzlich erhöhen. Auch bestimmte Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) und Medikamente können den Gleichgewichtssinn stören und somit Stürze verursachen. Diese können neben Prellungen oder Schürfwunden auch ernsthafte Folgen haben. Beispielsweise können Stürze, die einen Oberschenkelhalsbruch verursacht haben, zu schweren gesundheitlichen Komplikationen und auch zur Pflegebedürftigkeit führen.
Knochenkrankheiten
Auch bestimmte Knochenkrankheiten können zu einem Bruch des Oberschenkelhalses führen. Insbesondere Personen, die an Osteoporose leiden, haben ein erhöhtes Risiko, sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzufügen. Durch die poröse Knochenstruktur bei einer Osteoporose, können die Knochen leichter und schneller brechen.
Krebserkrankungen
Eine Krebserkrankung kann die Knochenstruktur verändern und zur Zerstörung eines Knochens führen. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten pathologischen Fraktur. Dies beschreibt einen Knochenbruch, der nicht durch einen Unfall, sondern durch geringe Belastungen verursacht wird. Ist ein Knochen beispielsweise durch bestimmte Krankheiten stark geschwächt, können leichte Bewegungen (z.B. leichtes Anschlagen, Aufstehen) bereits zu Knochenbrüchen führen. Allerdings tritt ein Oberschenkelhalsbruch, der durch eine Krebserkrankung herbeigeführt wird, sehr selten auf.
Medikamente
Die Einnahme bestimmter Medikamente kann ebenfalls zur Abnahme der Knochendichte und damit zu einem erhöhten Risiko für Oberschenkelhalsbrüche führen. Beispielsweise haben Medikamente wie Kortison, Antidepressiva oder Antiepileptika einen negativen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel und können eine sekundäre Osteoporose verursachen.
Medikamente können allerdings auch das Sturzrisiko erhöhen. So können bestimmte Schlaf- und Beruhigungsmittel zur Störung des Gleichgewichtssinns und somit zum Verlust der Gangsicherheit führen.
Symptome eines Oberschenkelhalsbruches
Die Symptome eines Oberschenkelhalsbruches können variieren. In der Regel leiden die betroffenen Personen unter starken Schmerzen in der Hüfte und in der Leiste, die sich auch in das Bein und das Becken ausstrahlen können.
Die häufigsten Symptome bei einem Oberschenkelhalsbruch sind:
- Schmerzen im Oberschenkel oder in der Hüfte, die schlimmer werden, wenn Sie Gewicht auf das betroffene Bein legen.
- Steifheit oder Unfähigkeit, das betroffene Bein zu bewegen oder zu belasten.
- Ein verkürztes Bein auf der betroffenen Seite oder eine Veränderung der Gangart (z.B. Hinken oder Humpeln)
- Eine Drehung des betroffenen Beines nach außen.
- Blutergüsse und Schwellungen im Bereich des Hüftgelenks
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Bein oder in den Füßen.
Wenn Sie vermuten, dass Sie einen Oberschenkelhalsbruch haben, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Ein Oberschenkelhalsbruch ist eine ernsthafte Verletzung, die zu Komplikationen führen kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird.
Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches
Die Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches kann operativ und nicht-operativ erfolgen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Art und Schwere des Bruchs und das Alter sowie der Gesundheitszustand der betroffenen Person.
Operative Behandlung
Die häufigste Behandlungsmethode ist eine Operation, bei der der Bruch durch Implantation von Schrauben, Platten oder Nägeln fixiert wird. Eine Operation ist oft die beste Wahl für jüngere und aktive Patienten, die schnell wieder mobil sein möchten. Es gibt verschiedene Operationsmethoden, die je nach Bruchtyp und Gesundheitszustand des Patienten angewendet werden.
Die gängigen operativen Methoden sind:
- Hüftprothese: Eine Hüftprothese wird eingesetzt, um den beschädigten Oberschenkelhals zu ersetzen. Diese Operation ist vor allem für ältere Personen gedacht, bei denen der Bruch schwerwiegend ist und die Knochenqualität schlecht ist.
- Osteosynthese: Hierbei werden Schrauben, Platten oder Nägel verwendet, um die Knochen wieder zusammenzufügen. Diese Methode wird eher bei jüngeren Personen angewendet, da sie eine bessere Knochenqualität besitzen.
Nicht-operative Behandlung
Eine nicht-operative Behandlung kann eine Option sein, wenn der Bruch nicht schwerwiegend ist und der Patient in der Lage ist, sich ausreichend auszuruhen und zu regenerieren. Hierbei wird in der Regel eine Ruhigstellung des Beines mit einem Gipsverband oder einer Schiene durchgeführt. Eine konservative Behandlung kann auch bei älteren Patienten in Betracht gezogen werden, wenn eine Operation ein zu hohes Risiko ist.
Die gängigen nicht-operativen Methoden sind:
- Gipsbehandlung: Eine Gipsbehandlung kann bei älteren und weniger aktiven Patienten verwendet werden, bei denen eine Operation zu riskant ist. Die betroffene Person wird in der Regel auf eine Bettruhe von einigen Wochen bis Monate gesetzt, um dem Knochen Zeit zum Heilen zu geben.
- Schmerzmanagement: Schmerzmedikamente wie Analgetika oder entzündungshemmende Medikamente können zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden.
- Physiotherapie: Eine Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Muskulatur zu stärken, um das Bein zu stabilisieren und das Risiko von weiteren gesundheitlichen Komplikationen zu reduzieren.
Es ist wichtig, dass Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen, um die beste Behandlungsoption für Ihren individuellen Fall zu finden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können zur Vermeidung von Komplikationen und Förderung einer schnellen Genesung beitragen.
Mögliche Komplikationen bei der Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches
Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches einige Komplikationen auftreten.
Mögliche Komplikationen können sein:
- Infektion: Jede Operation oder invasive Behandlung birgt das Risiko einer Infektion. Wenn eine Infektion auftritt, kann dies zu Schmerzen, Schwellungen, Fieber und anderen Symptomen führen und die Heilung des Bruchs verzögern.
- Thrombose: Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels, die im Bein auftreten kann, wenn es länger ruhig gestellt wird. Wenn das Blutgerinnsel in die Lunge wandert, kann dies zu einer Lungenembolie führen, die lebensbedrohlich sein kann.
- Nicht-Heilung: Einige Oberschenkelhalsbrüche heilen möglicherweise nicht vollständig oder nicht korrekt aus. Dies kann insbesondere bei älteren Personen oder bei der Anwendung von konservativen Methoden der Fall sein und im schlimmsten Fall zu einer eingeschränkten Mobilität und starken Schmerzen führen.
- Avascular Nekrose: Bei einem Oberschenkelhalsbruch kann die Blutversorgung des Oberschenkelkopfs beeinträchtigt werden, was zu einer avaskulären Nekrose führen kann. Hierbei handelt es sich um eine Störung der Blutversorgung, bei der das Knochengewebe absterben kann.
Insgesamt ist es wichtig, dass Personen mit einem Oberschenkelhalsbruch die Anweisungen ihres Arztes oder ihrer Ärztin nach einer Behandlung genau befolgen und mögliche Symptome und Komplikationen direkt melden, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu behandeln.
Wie kann man einem Oberschenkelhalsbruch vorbeugen?
Ein Oberschenkelhalsbruch tritt häufig bei älteren Menschen auf und ist oft das Ergebnis einer Kombination aus Knochenschwund (Osteoporose) und Stürzen. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, die unternommen werden können, um das Risiko eines Oberschenkelhalsbruches zu reduzieren:
- Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Calcium und Vitamin D ist, kann dazu beitragen, die Knochendichte zu erhalten und das Risiko von Knochenbrüchen zu verringern.
- Treiben Sie regelmäßig Sport und bewegen Sie sich: Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Ihre Knochen zu stärken und Muskeln zu kräftigen. Darüber hinaus kann es Ihnen dabei helfen, Stürze zu vermeiden. Geeignete Sportarten sind zum Beispiel Wandern, Radfahren oder Schwimmen.
- Vermeiden Sie Stolperfallen: Entfernen Sie lose Teppiche, Kabel oder andere hindernde Gegenstände, die das Sturzrisiko erhöhen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Wohnung gut beleuchtet ist, um das Risiko weiter zu reduzieren.
- Tragen Sie rutschfeste Schuhe: Wählen Sie Schuhe mit einer rutschfesten Sohle, um das Sturzrisiko zu reduzieren.
- Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin: Alkohol und Nikotin können die Knochendichte reduzieren und das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen. Vermeiden Sie daher den Konsum dieser Substanzen oder reduzieren Sie ihn auf ein Minimum.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin: Wenn Sie ein höheres Risiko für Oberschenkelhalsbrüche haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, was Sie tun können, um das Risiko zu reduzieren. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen dabei helfen, Strategien zu entwickeln, um Ihre Knochen und Muskeln zu stärken und Stürze zu vermeiden.
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