Mundsoor ist eine Infektion, die durch den Hefepilz Candida albicans verursacht wird. Es ist eine häufige Erkrankung, die vor allem bei Säuglingen, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem auftritt. In diesem Beitrag erfahren Sie, was die typischen Symptome von Mundsoor sind und wie diese behandelt werden können.

Was ist Mundsoor? 

Mundsoor ist eine häufige Pilzinfektion, die den Mund und den Rachen betrifft. Es wird auch als orale Candidose bezeichnet. Mundsoor wird durch eine übermäßige Vermehrung von Candida Pilzen verursacht, insbesondere der Candida albicans Art. 

Normalerweise ist Candida albicans in geringen Mengen im Mund vorhanden und verursacht keine Probleme. Allerdings können bestimmte Faktoren das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Mund stören und zu einer übermäßigen Vermehrung von Candida führen. Dazu gehören ein geschwächtes Immunsystem, die Verwendung von Antibiotika, Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva, schlechte Mundhygiene, Mundverletzungen, hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft oder bei der Einnahme von oralen Verhütungsmitteln sowie bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder HIV.

Es ist wichtig, dass Mundsoor von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert und behandelt wird, da ähnliche Symptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen könnten. Darüber hinaus können bestimmte Maßnahmen wie gute Mundhygiene und das Reinigen von Zahnersatz das Risiko einer Mundsoor Infektion verringern. 

Pflegegrad-12345 Hinweis:
Soor ist ein Sammelbegriff für alle Infektionen, die durch den Candida-Pilz verursacht werden. Candida ist ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Mikroflora und kommt normalerweise auf der Haut, den Schleimhäuten und im Verdauungstrakt vor.

Symptome Mundsoor

Die Symptome von Mundsoor können je nach Schweregrad der Infektion variieren. Typische Symptome sind das Auftreten von weißen oder gelblichen Flecken oder Belägen auf der Zunge, den inneren Wangen, dem Gaumen oder dem Rachen. 

Hier sind typische Anzeichen und Symptome von Mundsoor: 

  1. Weißliche oder gelbliche Flecken auf der Zunge, den inneren Wangen, dem Gaumen oder dem Rachen. Diese Flecken können leicht abwischbar sein und darunter eine gerötete, entzündete Fläche aufweisen. 
  2. Schmerzen und Unwohlsein im Mund, insbesondere beim Essen oder Schlucken. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Essen führen. 
  3. Ein pelziges oder trockenes Mundgefühl. 
  4. Geschmacksverlust oder ein veränderter Geschmackssinn. 
  5. Rötung und leichte Schwellungen im betroffenen Bereich. 
  6. Brennen oder Juckreiz im Mund. 

In besonders schweren Fällen oder bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem können die Symptome ausgeprägter sein und sich auf daneben liegende Bereiche des Mundes ausbreiten. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Symptome bei jedem auftreten müssen und dass Mundsoor auch bei milderen Symptomen bereits diagnostiziert werden kann. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden sollte daher ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

Entstehung und Ursachen von Mundsoor

Mundsoor wird durch eine übermäßige Vermehrung des Hefepilzes Candida albicans im Mund verursacht. Candida albicans ist ein normaler Bestandteil der Mundflora und verursacht in der Regel keine Probleme. Allerdings kann es unter bestimmten Umständen zu einer übermäßigen Vermehrung des Pilzes kommen, was schließlich zu einer Infektion führt. 

Die genaue Entstehung und Ursachen von Mundsoor sind wie folgt: 

  1. Schwächung des Immunsystems: Ein geschwächtes Immunsystem ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Mundsoor. Dies kann durch eine Erkrankung wie Krebs oder Diabetes oder durch die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten wie Steroiden oder Chemotherapie verursacht werden. 
  2. Antibiotika: Die Einnahme von Antibiotika kann das Gleichgewicht der Bakterien im Mund stören, was zu einer übermäßigen Vermehrung von Candida führen kann. Antibiotika können auch die normalen Abwehrmechanismen des Körpers gegen Pilzinfektionen schwächen. 
  3. Mundhygiene: Eine unzureichende Mundhygiene kann dazu führen, dass sich Candida im Mund vermehrt. Eine schlechte Mundhygiene ermöglicht es den Pilzen, sich auf der Zunge, den Zähnen oder den Schleimhäuten anzusiedeln und zu wachsen. 
  4. Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft, bei der Einnahme von oralen Verhütungsmitteln oder bei hormonellen Störungen können das Wachstum von Candida begünstigen. 
  5. Rauchen: Rauchen schwächt das Immunsystem und kann das Risiko für Mundsoor erhöhen. 
  6. Mundverletzungen: Verletzungen oder Reizungen der Mundschleimhaut, z.B. durch scharfe Kanten von Zahnersatz oder das Beißen auf die Innenseite der Wangen, können das Wachstum von Candida begünstigen. 

Mundsoor bei Babys

Mundsoor kann auch bei Babys auftreten. Neugeborene und Säuglinge haben ein noch nicht vollständig entwickeltes Immunsystem, das anfälliger für Infektionen sein kann. Bestimmte Faktoren können das Risiko einer Candida-Infektion bei Babys erhöhen, wie z.B. die Verwendung von Beißringen, Schnullern oder Flaschen, die nicht richtig gereinigt wurden und stillen, wenn die Mutter selbst Mundsoor hat. 

Mundsoor bei Babys äußert sich in der Regel als weißte, cremefarbene oder gelbliche Flecken oder Beläge im Mund, einschließlich der Zunge, der inneren Wangen und des Gaumens. Die Flecken können leicht abwischbar sein und darunter kann sich eine gerötete, entzündete Schleimhaut befinden. Babys können auch gereizt sein, Schwierigkeiten beim Essen oder Trinken haben und manchmal kann sich eine Windeldermatitis entwickeln, die mit einer Candida-Infektion zusammenhängt. 

Um das Risiko einer Candida-Infektion bei Babys zu verringern, sollten Beißringe, Schnuller und Flaschen regelmäßig gereinigt und sterilisiert werden. Bei stillenden Müttern ist es wichtig, auf Anzeichen einer Candida-Infektion wie wunde Brustwarzen oder Brustschmerzen zu achten.

Wenn ein Verdacht auf Mundsoor bei einem Baby besteht, ist es wichtig, einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufzusuchen. Die Behandlung besteht in der Regel aus antimykotischen (pilzabtötenden) Medikamenten wie Nystatin, die auf die betroffenen Bereiche im Mund aufgetragen werden. Dies können beispielsweise Mundgels, -lösungen oder -tropfen sein. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes oder der Ärztin genau zu befolgen und den gesamten Behandlungsverlauf abzuschließen, um eine vollständige Genesung sicherzustellen. 

Diagnostik von Mundsoor

Die Diagnose von Mundsoor wird in der Regel von einem Arzt, Zahnarzt oder einem Kinderarzt gestellt. Der Arzt oder die Ärztin wird zunächst eine klinische Untersuchung durchführen und die Symptome des Patienten bewerten. Um eine genaue Diagnose zu stellen, können folgende Schritte unternommen werden: 

  1. Anamnese: Der Arzt oder die Ärztin wird Fragen zur Krankheitsgeschichte stellen, um Informationen über mögliche Risikofaktoren oder vorangegangene Infektionen zu erhalten Dazu gehören Fragen zur aktuellen Gesundheit, zur Verwendung von Medikamenten, zur Mundhygiene und zum Vorhandensein von Grunderkrankungen wie Diabetes oder HIV. 
  2. Munduntersuchung: Der Arzt oder die Ärztin wird den Mund und die Schleimhäute sorgfältig untersuchen, um Anzeichen von Mundsoor zu erkennen. Dabei werden vor allem weiße oder gelbliche Flecken oder Belägen untersucht. 
  3. Abstrich und mikroskopische Untersuchung: Zur Bestätigung der Diagnose kann ein Abstrich des betroffenen Bereichs entnommen werden. Der Abstrich wird zur mikroskopischen Untersuchung geschickt, um den Pilz Candida albicans nachzuweisen. In einigen Fällen kann eine Kultur des Abstrichs angelegt werden, um die genaue Art des Pilzes zu bestimmen.  

Behandlung von Mundsoor

Die Behandlung von Mundsoor beinhaltet in der Regel den Einsatz von antimykotischen Medikamenten zur Bekämpfung des Pilzes Candida albicans

Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen: 

  1. Mundspülungen: Antimykotische Mundspülungen, die Nystatin, Clotrimazol oder Miconazol enthalten, werden häufig zur Behandlung von Mundsoor eingesetzt. Der Patient oder die Patientin spült den Mund mit der Lösung und spuckt sie anschließend aus. Dieses Verfahren wird normalerweise mehrmals täglich über einen bestimmten Zeitraum hinweg durchgeführt. 
  2. Gels oder Pasten: Antimykotische Gels oder Pasten können direkt auf die betroffenen Bereiche im Mund aufgetragen werden. Sie werden in der Regel mehrmals täglich verwendet. Diese Medikamente können die Symptome lindern und zur Heilung beitragen. 
  3. Tabletten: In einigen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin auch orale Tabletten verschreiben, die gegen den Pilz wirken. Diese Tabletten werden geschluckt und gelangen so in den gesamten Verdauungstrakt. Orale Tabletten kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Infektion schwerwiegend ist oder sich auf andere Bereiche des Körpers ausgebreitet hat. 

Darüber hinaus können folgende Maßnahmen helfen, die Genesung zu unterstützen: 

  • Eine gute Mundhygiene aufrechterhalten, einschließlich regelmäßigem Zähneputzen und Verwendung von Zahnseide. 
  • Auf Mundwasser oder andere reizende Substanzen verzichten, die den Mundraum irritieren könnten. 
  • Eventuell die Ernährung anpassen, insbesondere den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken reduzieren, da sich der Pilz Candida albicans von Zucker ernährt. 
  • Eventuell zugrunde liegende Erkrankungen behandeln und überprüfen, die das Risiko für Mundsoor erhöhen, wie beispielsweise eine geschwächte Immunfunktion. 

Nachsorge von Mundsoor

Die Nachsorge von Mundsoor ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig ausgeheilt ist und ein Rückfall vermieden werden kann. 

Einige Nachsorgemaßnahmen sind: 

  1. Behandlungsdauer einhalten 

Es ist wichtig, die vorgeschriebene Behandlungsdauer einzuhalten, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Die vollständige Behandlungsdauer gewährleistet, dass der Pilz auch vollständig abgetötet wird und die Infektion nicht erneut auftritt. 

  1. Gute Mundhygiene aufrechterhalten 

Eine fortlaufende gute Mundhygiene ist entscheidend, um die Mundgesundheit zu erhalten und das Risiko einer erneuten Infektion zu verringern. Regelmäßiges Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und die Verwendung von Zahnseide sind wichtige Schritte, um die Mundhöhle sauber zu halten. 

  1. Vermeidung von Reizstoffen 

Um den Heilungsprozess zu unterstützen, ist es ratsam, Reizstoffe im Mundraum zu vermeiden. Das Vermeiden von Tabakrauch, alkoholhaltigen Mundspülungen und Getränken sowie der Verzicht auf heiße Speisen und Getränke kann dabei helfen.  

  1. Gesunde Ernährung 

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung unterstützt das Immunsystem und trägt zur allgemeinen Mundgesundheit bei. Dabei ist der Verzicht oder die Reduktion von zuckerhaltigen Lebensmittel entscheidend. 

  1. Regelmäßige Nachuntersuchungen

Es ist ratsam, regelmäßige Nachuntersuchungen bei Ärzt*innen oder Zahnärzt*innen durchzuführen, um den Heilungsfortschritt zu überprüfen. Der Arzt oder die Ärztin kann sicherstellen, dass die Infektion vollständig abgeheilt ist und weitere Maßnahmen ergreifen, falls erforderlich.