Die Addison-Krankheit wird auch als Morbus Addison bezeichnet und ist eine chronische Nebenniereninsuffizienz. Die seltene Erkrankung tritt auf, wenn die Nebennierenrinde nicht genügend Hormone wie Cortisol und Aldosteron produziert. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Addison-Krankheit ist, wie sie entsteht und wie sie behandelt wird. 

Inhalt

Was ist die Addison-Krankheit?

Ursachen der Addison-Krankheit 

Symptome der Addison-Krankheit

Diagnose der Addison-Krankheit 

Behandlung der Addison-Krankheit 

Tipps für eine ausgewogene Ernährung bei einer Addison-Krankheit 

Addison-Krankheit vorbeugen 

Was ist die Addison Krankheit?

Die Addison-Krankheit, auch bekannt als chronische Nebenniereninsuffizienz, ist eine seltene Erkrankung, bei der die Nebennierenrinde nicht genügend Hormone produziert. Dabei ist vor allem die Produktion der Hormone Cortisol und Aldosteron eingeschränkt, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, des Blutdrucks und des Salzhaushalts im Körper haben. Eine Ursache der Addison-Krankheit kann eine Autoimmunerkrankung sein, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen der Nebennierenrinde angreift und zerstört. Aber auch Infektionen, Tumore oder eine Schädigung der Nebennierenrinde durch bestimmte Medikamente oder andere Erkrankungen können dabei eine Rolle spielen. 

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Die Addison-Krankheit wurde nach dem ehemaligen englischen Arzt Thomas Addison benannt, der sie erstmals im Jahr 1855 beschrieb. Addison hatte die Krankheit bei mehreren Patienten beobachtet und festgestellt, dass sie durch eine Schädigung und Zerstörung der Nebennierenrinde verursacht wurde. Er beschrieb die Krankheit ausführlich in einem Aufsatz, der in der Medizinischen Zeitschrift „London Medical Gazette“ veröffentlicht wurde. 

Ursachen der Addison Krankheit 

Die Addison-Krankheit ist eine Form der primären Nebenniereninsuffizienz und tritt auf, wenn die Nebennierenrinde nicht genügend Hormone wie Cortisol und Aldosteron produziert.

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Die Nebennieren sind kleine Drüsen, die sich auf der oberen Fläche der Nieren befinden. Sie bestehen aus der Rinde (Cortex) und dem Mark (Medulla). Die Rinde produziert verschiedene Hormone wie Cortisol, Aldosteron, Androgene oder Steroidhormone. Nebennieren sind somit wichtige hormonelle Organe, die eine Vielzahl der körperlichen Funktionen regulieren. 

Die Ursachen für die Addison-Krankheit können vielfältig sein: 

  1. Autoimmunerkrankung: Die häufigste Ursache für die Addison-Krankheit ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die körpereigenen Zellen der Nebennierenrinde angreift und dauerhaft zerstört. Dadurch können wichtige regulierende Hormone nicht mehr gebildet werden. 
  2. Infektion: Seltener kann auch eine Infektion wie eine Tuberkulose oder eine Pilzinfektion die Nebennieren schädigen und zur Addison-Krankheit führen. 
  3. Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere solche, die das Immunsystem unterdrücken, können die Nebennieren schädigen und eine Addison-Krankheit verursachen. 
  4. Genetische Faktoren: In seltenen Fällen kann die Addison-Krankheit aufgrund einer genetischen Veranlagung oder einer familiären Vorbelastung auftreten. 

In jedem Fall sind die Diagnosestellung und Behandlung der Addison-Krankheit wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und eine gute Lebensqualität zu erhalten. 

Symptome der Addison-Krankheit

Die Symptome der Addison-Krankheit können unspezifisch sein und sich langsam entwickeln.

Einige der häufigsten Symptome sind: 

  1. Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein 
  2. Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit 
  3. Übelkeit und Erbrechen 
  4. Muskelschwäche und Krämpfe 
  5. Schwindel oder Ohnmacht bei Anstrengung oder Stress 
  6. Veränderung im Hautbild wie dunkle Flecken oder Hyperpigmentierung 
  7. Niedriger Blutdruck 
  8. Salzverlust 
  9. Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angstzustände 
  10. Verminderte Libido 

Die Symptome können sich im Laufe der Zeit verschlechtern und sogar zu einem sogenannten Addison-Krisensymptom führen, das ein medizinischer Notfall ist und eine sofortige Behandlung erfordert. Eine Addison-Krise kann zu schweren Symptomen wie Bauchschmerzen, hohem Fieber, Verwirrtheit, Dehydration, Bewusstlosigkeit, Ohnmacht und Schock führen. Es ist wichtig, die Symptome der Addison-Krankheit zu kennen und bei Verdacht auf eine Erkrankung einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. 

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Eine Addison-Krise wird auch als akute Nebenniereninsuffizienz bezeichnet und tritt auf, wenn der Körper plötzlich nicht genügend Hormone besitzt, die von der Nebenniere produziert werden. Dies kann durch Stress, Infektionen, Verletzungen oder durch Absetzungen von Hormonmedikamenten hervorgerufen werden und lebensbedrohlich sein. Im Fall einer Addison-Krise ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.

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Diagnose der Addison-Krankheit 

Eine ausführliche Diagnose der Addison-Krankheit erfordert in der Regel eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Bluttests und speziellen Stimulation-Tests, die die Reaktion der Nebennieren auf Stress und weitere Stimuli messen. 

Die Diagnose der Addison-Krankheit wird in folgenden Schritten durchgeführt: 

  1. Körperliche Untersuchung: Der Arzt oder die Ärztin bespricht die Symptome und die Krankheitsgeschichte der betroffenen Person. Zudem wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um Anzeichen von Schwäche, Dehydration oder anderen Anomalien zu finden. 
  2. Bluttests: Der Arzt oder die Ärztin kann einen Bluttest anordnen, um die Hormonwerte im Blut zu überprüfen. Niedrige Hormonwerte, insbesondere von Cortisol und Aldosteron, können ein Hinweis auf eine Addison-Krankheit sein. 
  3. ACTH-Stimulationstest: Ein spezieller Test namens ACTH-Stimulationstest kann durchgeführt werden, um zu messen, wie gut oder schlecht die Nebennieren auf Stress reagieren. ACTH ist ein Hormon, das von der Hypophyse produziert wird und wiederum die Produktion von Hormonen in den Nebennieren stimuliert. Bei diesem Test wird eine intravenöse Injektion von ACTH verabreicht, um anschließend Blutproben zu entnehmen und zu messen, wie viel Cortisol die Nebennieren produziert haben. 
  4. CT- oder MRT-Scan: In einigen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin einen CT- oder MRT-Scan anordnen, um die Größe und Struktur der Nebennieren zu prüfen, um so auf eine mögliche Addison-Krankheit schließen zu können.

Behandlung der Addison-Krankheit 

Die Behandlung der Addison-Krankheit besteht in der lebenslangen Einnahme von Hormonersatzmedikamenten, um den Mangel an Cortisol und Aldosteron im Körper zu kompensieren. Die Dosierung der Hormonersatztherapie mit Kortikosteroiden wird individuell auf den Patienten abgestimmt und kann je nach Bedarf angepasst werden. 

Kortikosteroide sind eine Gruppe von Hormonen, die von der Nebennierenrinde produziert werden. Sie spielen eine wichtige Rolle in vielen verschiedenen Körperfunktionen wie dem Stoffwechsel, der Immunantwort oder der Entzündungsreaktion. Kortikosteroide werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: Glukokortikoiden (z.B. Cortisol) und Mineralokortikoiden (z.B. Aldosteron). Diese können auch synthetisch hergestellt und zur medizinischen Behandlung von Erkrankungen eingesetzt werden. 

Einige gebräuchliche Medikamente zur Behandlung der Addison-Krankheit sind: 

  1. Hydrocortison: Ein synthetisches Hormon, das dem Cortisol ähnelt und die Symptome der Addison-Krankheit lindert. 
  2. Fludrocortison: Ein synthetisches Hormon, das dem Aldosteron ähnelt und den Salzhaushalt im Körper reguliert. 
  3. DHEA (Dehydroepiandrosteron): Ein Hormon, das von den Nebennieren produziert wird und die Regulation des Hormonhaushalts im Körper unterstützt. 

Es ist wichtig, dass Menschen mit einer Addison-Krankheit ihre Medikamente regelmäßig und genau wie verschrieben einnehmen, um ein Gleichgewicht des Hormonspiegels aufrechtzuerhalten. Ein plötzlicher Abbruch der Hormontherapie kann zu schweren Komplikationen führen, einschließlich einer lebensbedrohlichen Addison-Krise. 

Neben der Hormontherapie können Änderung des Lebensstils auch helfen, die Symptome der Addison-Krankheit zu lindern. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivitäten, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Es ist auch wichtig, Stress zu vermeiden oder zu reduzieren, da Stress den Hormonspiegel im Körper stark beeinflussen kann. 

Insgesamt sollten Menschen mit einer Addison-Krankheit ihre Symptome überwachen und bei Bedarf Ihren Arzt oder Ihre Ärztin konsultieren. Sie sollten auch sicherstellen, dass sie während körperlicher Aktivitäten und bei erhöhtem Stress ausreichend Flüssigkeit und Salze zu sich nehmen, um ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt zu vermeiden.  Um die Symptome unter Kontrolle zu halten und Komplikationen wie z.B. Addison-Krisen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Menschen mit einer Addison-Krankheit auch engmaschig medizinisch betreut werden und sich an ihren vorgegebenen Behandlungsplan halten. 

Tipps für eine ausgewogene Ernährung bei einer Addison-Krankheit 

Eine spezielle Diät ist in der Regel nicht erforderlich, um die Addison-Krankheit zu behandeln. Allerdings ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern und Symptome zu reduzieren. 

Einige Ernährungsempfehlungen für Menschen mit einer Addison-Krankheit sind: 

  1. Essen Sie regelmäßig kleine Mahlzeiten: Kleine, ausgewogene Mahlzeiten, die alle paar Stunden eingenommen werden, helfen dabei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Vermeiden Sie auch lange Essenspausen und üppige Mahlzeiten, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und dann wieder schnell absinken lassen. 
  2. Essen Sie eine ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Kohlenhydraten und gesunden Fetten ist wichtig, um den Körper mit ausreichend Energie zu versorgen. Achten Sie darauf, genug Obst, Gemüse, Vollkornprodukte zu essen, um ausreichend Ballaststoffe und Nährstoffe zu erhalten. 
  3. Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit: Menschen mit einer Addison-Krankheit können einen höheren Flüssigkeitsbedarf haben, insbesondere bei Hitze und körperlichen Anstrengungen. Es ist daher wichtig, ausreichend Wasser und andere Flüssigkeiten wie ungesüßten Tee und Brühe zu trinken. 
  4. Vermeiden Sie Alkohol und koffeinhaltige Getränke: Alkohol und koffeinhaltige Getränke können den Flüssigkeitsverlust erhöhen und den Blutzuckerspiegel destabilisieren. Es ist am besten, diese Getränke zu vermeiden oder sie in Maßen zu konsumieren. 
  5. Besprechen Sie Nahrungsergänzungsmittel mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin: Bei einer Addison-Krankheit können bestimmte Nährstoffe wie Natrium, Kalium und Vitamin D im Körper unzureichend sein. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen passende Nahrungsergänzungsmittel verschreiben, um diese Nährstoffe auszugleichen. 

Es ist wichtig, sich an die empfohlenen medizinischen Behandlungen und Medikamente zu halten, die von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verordnet werden. Eine ausgewogene Ernährung kann jedoch dazu beitragen, die Symptome zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. 

Addison-Krankheit vorbeugen 

Allgemein gibt es keine spezifische Möglichkeit, um die Addison-Krankheit zu verhindern, da sie beispielsweise als Autoimmunerkrankung zum Teil auch erblich bedingt ist. Dennoch können einige Maßnahmen dazu beitragen, dass das Risiko für diese Erkrankung reduziert wird. 

Dazu zählen: 

  1. Regelmäßige medizinische Untersuchungen vornehmen, um Anzeichen und Symptome der Addison-Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. 
  2. Eine gesunde Lebensweise führen, die eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressreduktion umfasst, um das Erkrankungsrisiko zu reduzieren. 
  3. Infektionen vermeiden, indem eine gute Hygiene und weitere Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, da Infektionen wie Tuberkulose oder Pilzinfektionen das Risiko für die Entstehung von der Addison-Krankheit erhöhen. 
  4. Die eigene familiäre Vorgeschichte berücksichtigen, um sich auf die Addison-Krankheit zu testen oder bereits Vorsichtsmaßnahmen einzuleiten, wenn es in der Familie Fälle von Addison-Erkrankungen gibt. 

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