Die parenterale Ernährung ist eine Methode, bei der Nährstoffe direkt in die Blutbahn der Betroffenen gegeben werden. Sie wird angewendet, wenn die normale Nahrungsaufnahme über den Magen-Darm-Trakt nicht möglich ist oder nicht ausreicht. Das kann beispielsweise bei Personen der Fall sein, die aufgrund von Krankheit, Verletzung oder Operationen nicht in der Lage sind, ausreichend Nahrung über den Verdauungstrakt aufzunehmen.

Die parenterale Ernährung erfolgt in der Regel über eine intravenöse Infusion. Dabei werden die notwendigen Nährstoffe, wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe, in einer speziellen Lösung verabreicht. Diese Infusionen müssen unter sterilen Bedingungen erfolgen und erfordern eine gewisse Fachkenntnis.

Als pflegende Angehörige/r kann es eine Herausforderung sein, sich mit der parenteralen Ernährung vertraut zu machen. Es ist wichtig, dass du dich gut informierst und Dich von medizinischem Fachpersonal unterstützen lässt. Die Verabreichung der parenteralen Ernährung erfordert spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit Deines Angehörigen zu gewährleisten. In diesem Beitrag erfährst Du alle wichtigen Informationen rund um das Thema: Parenterale Ernährung.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die parenterale Ernährung ist eine Methode, bei der Nährstoffe direkt in die Blutbahn verabreicht werden, um eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten, wenn die normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist.

Gründe und Indikation der parenteralen Ernährung?

Es gibt Situationen, in denen die parenterale Ernährung notwendig wird, um die ausreichende Versorgung Deines Angehörigen mit Nährstoffen sicherzustellen. Hier sind einige Gründe, warum diese Form der Ernährung erforderlich sein kann:

  • Unfähigkeit, ausreichend Nahrung oral aufzunehmen: Manchmal kann eine Person aufgrund von medizinischen Zuständen wie schweren Schluckstörungen, einer Verengung des Verdauungstrakts oder nach chirurgischen Eingriffen nicht genug Nahrung oral zu sich nehmen. In solchen Fällen kann die parenterale Ernährung eine lebensrettende Option sein, um sicherzustellen, dass alle benötigten Nährstoffe direkt in den Körper gelangen.
  • Darmversagen: Wenn der Darm nicht richtig funktioniert oder nicht in der Lage ist, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen, kann die parenterale Ernährung eine notwendige Maßnahme sein. Dies kann auf verschiedene medizinische Bedingungen wie entzündliche Darmerkrankungen, Kurzdarmsyndrom oder Darmverschlüsse zurückzuführen sein.
  • Schwere Mangelernährung: Wenn Dein/e Angehörige/r aufgrund von Krankheit oder anderen Umständen stark unterernährt ist und eine schnelle Verbesserung des Ernährungszustands erforderlich ist, kann die parenterale Ernährung als vorübergehende Maßnahme eingesetzt werden, um die Nährstoffdefizite auszugleichen.
  • Stoffwechselstörungen: Bei bestimmten genetischen Stoffwechselstörungen kann die parenterale Ernährung notwendig sein, um sicherzustellen, dass der Körper die richtigen Nährstoffe erhält und mögliche Komplikationen vermieden werden.

Es gibt Situationen, in denen die parenterale Ernährung nicht empfohlen wird oder kontraindiziert (nicht anwendbar) ist. Einige Gründe dafür sind, wenn eine ausreichende Ernährung durch die normale Nahrungsaufnahme möglich ist, akute Stoffwechselentgleisungen vorliegen, der Körper stark übersäuert ist oder ethische Bedenken gegen die künstliche, intravenöse Ernährung bestehen.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die parenterale Ernährung wird notwendig, wenn eine Person nicht in der Lage ist, ausreichend Nahrung oral aufzunehmen, aufgrund von Problemen wie Schluckstörungen oder Darmversagen. Sie wird auch eingesetzt, um schwere Mangelernährung oder bestimmte Stoffwechselstörungen zu behandeln, und sollte immer in Absprache mit dem medizinischen Fachpersonal entschieden werden.

Ziele der Parenteralen Ernährung

Die parenterale Ernährung hat verschiedene Ziele, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines Angehörigen sicherzustellen. Hier sind einige der Hauptziele dieser Form der Ernährung:

  1. Bereitstellung ausreichender Nährstoffe: Das primäre Ziel der parenteralen Ernährung ist es, deinem Angehörigen die notwendigen Nährstoffe zuzuführen, um seinen Körper optimal zu versorgen. Durch die direkte Verabreichung von Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen über die Blutbahn wird sichergestellt, dass der Körper alle benötigten Bausteine für eine gesunde Funktion erhält.
  2. Verhinderung von Mangelernährung: Die parenterale Ernährung wird oft eingesetzt, um Mangelernährung entgegenzuwirken. Wenn eine Person nicht in der Lage ist, ausreichend Nahrung oral aufzunehmen oder der Verdauungstrakt nicht richtig funktioniert, kann die parenterale Ernährung helfen, den Nährstoffbedarf zu decken und den Körper vor Mangelzuständen zu schützen.
  3. Erhaltung oder Wiederherstellung des Ernährungszustands: Die parenterale Ernährung zielt darauf ab, den Ernährungszustand Deines Angehörigen zu erhalten oder wiederherzustellen. Dies ist besonders wichtig, wenn eine Person aufgrund von Krankheit, Verletzung oder Operationen an Gewicht verliert oder bereits unter Mangelernährung leidet. Durch die gezielte Zufuhr von Nährstoffen kann der Körper unterstützt werden, sich zu regenerieren und wieder in einen optimalen Zustand zu gelangen.
  4. Verbesserung der Wundheilung und Genesung: Die parenterale Ernährung kann eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung und Genesung spielen. Insbesondere nach größeren chirurgischen Eingriffen oder schweren Verletzungen benötigt der Körper eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, um Gewebe zu reparieren, das Immunsystem zu stärken und den Heilungsprozess zu unterstützen.
  5. Verbesserung der Lebensqualität: Durch die Gewährleistung einer angemessenen Ernährung kann die parenterale Ernährung dazu beitragen, die Lebensqualität deines Angehörigen zu verbessern. Indem der Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgt wird, kann Energie gewonnen, das Immunsystem gestärkt und das allgemeine Wohlbefinden gefördert werden.
  6. Die parenterale Ernährung hat das Ziel, deinem Angehörigen die bestmögliche Ernährung zu bieten, wenn eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist. Es ist wichtig, eng mit dem medizinischen Fachpersonal zusammenzuarbeiten, um die spezifischen Ziele und Bedürfnisse deines Angehörigen zu verstehen und eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die parenterale Ernährung hat das Ziel, ausreichend Nährstoffe bereitzustellen, Mangelernährung zu verhindern oder zu behandeln, den Ernährungszustand zu erhalten oder wiederherzustellen und die Wundheilung sowie die Lebensqualität zu verbessern. In Absprache mit dem medizinischen Fachpersonal wird eine individuelle Ernährungsstrategie entwickelt, um diese Ziele zu erreichen.

Arten der Patenteralen Ernährung

Wenn es um die parenterale Ernährung geht, gibt es verschiedene Arten, die verwendet werden können, um sicherzustellen, dass Dein/e Angehörige/r alle notwendigen Nährstoffe erhält. Hier sind einige der gängigen Methoden:

  • Totale parenterale Ernährung (TPE): Bei der TPE wird dem Körper deines Angehörigen eine vollständige Mischung aller benötigten Nährstoffe, einschließlich Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe, intravenös verabreicht. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn eine normale Nahrungsaufnahme über den Verdauungstrakt nicht möglich ist.
  • Partielle parenterale Ernährung (PPE): Im Gegensatz zur TPE wird bei der PPE nur ein Teil der Nährstoffe intravenös verabreicht, während der Rest über die normale Nahrungsaufnahme erfolgt. Diese Methode wird oft angewendet, wenn eine Person Schwierigkeiten hat, ausreichend Nährstoffe über die normale Ernährung aufzunehmen, aber noch in der Lage ist, bestimmte Mengen an Nahrung oral zu sich zu nehmen.
  • Zentralvenöse parenterale Ernährung (ZPE): Bei der ZPE erfolgt die Verabreichung der Nährstoffe über einen zentralen Venenkatheter, der in eine große Vene, wie die Vena cava superior, eingeführt wird. Diese Methode wird verwendet, wenn die parenterale Ernährung über einen längeren Zeitraum erfolgen muss.
  • Periphere parenterale Ernährung (PPE): Im Gegensatz zur ZPE erfolgt die Verabreichung der Nährstoffe bei der PPE über einen peripheren Venenkatheter, der in eine kleinere Vene, wie in der Armbeuge, eingeführt wird. Diese Methode wird normalerweise verwendet, wenn die parenterale Ernährung nur für einen begrenzten Zeitraum benötigt wird.

Ein Katheter ist ein medizinisches Instrument in röhrenförmiger Form, das flexibel oder starr sein kann und dazu dient, Hohlorgane wie Magen, Darm oder Gefäße zu sondieren, zu entleeren, zu füllen oder zu spülen. Ein Portkatheter (kurz: Port) ist ein dauerhafter Zugang, der unter der Haut liegt und entweder zum venösen oder arteriellen Blutkreislauf führt und über den ein Schlauch verbunden ist. Bei der parenteralen Ernährung dienen Katheter und Port als Zugangsweg, über den die Nährlösung verabreicht wird, wobei ein großer Teil des Katheters aus einem Kunststoffschlauch besteht, der in einem Blutgefäß liegt.

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Es gibt verschiedene Arten der parenteralen Ernährung, darunter die totale parenterale Ernährung (TPE), bei der alle Nährstoffe intravenös verabreicht werden, und die partielle parenterale Ernährung (PPE), bei der nur ein Teil der Nährstoffe intravenös gegeben wird, während der Rest über die normale Nahrungsaufnahme erfolgt.

Unterschied parenterale Ernährung und enterale Ernährung

Einen deutlichen Unterschied gibt es zwischen der parenteralen Ernährung und der enteralen Ernährung. Die parenterale Ernährung bezieht sich auf die künstliche Ernährung, bei der Nährstoffe direkt in den Körper verabreicht werden, normalerweise durch intravenöse Infusionen über einen Katheter. Im Gegensatz dazu bezieht sich die enterale Ernährung auf die künstliche Ernährung durch die Verabreichung von Nahrung über eine Sonde, ein Stoma oder oral in Form von Trinknahrung.

Bei der parenteralen Ernährung wird die Nährstofflösung direkt in die Venen geleitet, um den Körper mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen. Bei der enteralen Ernährung hingegen wird die Nahrung entweder über eine Sonde oder ein Stoma direkt in den Magen-Darm-Trakt geleitet oder oral als Trinknahrung eingenommen.

Die Nahrungszusammensetzung variiert ebenfalls zwischen den beiden Ernährungsarten. Bei der parenteralen Ernährung werden hochkonzentrierte Speziallösungen mit Nährstoffen wie Aminosäuren, Glukose, Fetten, Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen verwendet. Bei der enteralen Ernährung gibt es zwei Hauptgruppen von Sondenkost-Arten: die Standarddiät, die alle Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Wasser enthält, sowie die Spezialdiät, bei der die Nährstoffmischung an das spezifische Krankheitsbild angepasst ist.

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Parenterale Ernährung erfolgt durch intravenöse Infusionen, während bei der enteralen Ernährung Nahrung über eine Sonde, ein Stoma oder oral verabreicht wird. Bei der parenteralen Ernährung werden spezielle Nährstofflösungen direkt in den Körper geleitet, während bei der enteralen Ernährung entweder eine Standard- oder spezielle Diät verwendet wird.

Risiken der parenteralen Ernährung

Obwohl die parenterale Ernährung eine wichtige Methode ist, um eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherzustellen, birgt sie auch gewisse Risiken. Es ist wichtig, diese Risiken zu kennen, um sie zu minimieren und die bestmögliche Versorgung für deinen Angehörigen sicherzustellen. Hier sind einige der Risiken der parenteralen Ernährung:

  • Infektionen: Da die parenterale Ernährung die Verabreichung von Nährstoffen über einen Katheter oder eine Infusionsleitung beinhaltet, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Bakterien können in den Körper eindringen und eine Infektion an der Einstichstelle oder sogar im Blutkreislauf verursachen. Eine sorgfältige sterile Technik und regelmäßige Überwachung sind entscheidend, um Infektionen zu vermeiden. 
  • Stoffwechselstörungen: Die parenterale Ernährung kann das Risiko von Stoffwechselstörungen erhöhen, insbesondere wenn die Nährstoffzusammensetzung nicht optimal auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Eine unausgewogene oder zu hohe Zufuhr bestimmter Nährstoffe wie Glukose, Elektrolyte oder Fette kann zu Komplikationen wie Hyperglykämie, Elektrolytstörungen oder Leberproblemen führen. Eine sorgfältige Überwachung der Nährstoffzufuhr und regelmäßige Laboruntersuchungen sind wichtig, um mögliche Stoffwechselstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Thrombosen und Embolien: Die Verwendung von Kathetern für die parenterale Ernährung erhöht das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) oder das Eindringen von Luft oder anderen Substanzen in die Blutbahn (Embolien). Dies kann zu ernsthaften Komplikationen wie Lungenembolie oder Venenthrombose führen. Sorgfältige Platzierung und regelmäßige Überprüfung des Katheters sowie eine gute Flüssigkeitszufuhr können helfen, diese Risiken zu reduzieren.
  • Leber- und Gallenblasenprobleme: Die langfristige parenterale Ernährung kann zu Leberproblemen führen, da die Leber die große Menge an Nährstoffen verarbeiten muss, die direkt in die Blutbahn gelangen. Darüber hinaus können Gallensteine durch die unzureichende Stimulation der Gallenblasenfunktion entstehen. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine angemessene Überwachung der Leberfunktion sind wichtig, um diese Risiken zu erkennen und zu behandeln.

Es ist entscheidend, dass Du Dich eng mit dem medizinischen Fachpersonal absprichst und alle empfohlenen Maßnahmen zur Risikominimierung befolgst. Regelmäßige Überwachung, gute Hygienepraktiken und eine angemessene Nährstoffzusammensetzung sind wichtige Faktoren, um mögliche Risiken im Zusammenhang mit der parenteralen Ernährung zu minimieren.

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Die parenterale Ernährung birgt Risiken wie Infektionen, Stoffwechselstörungen, Thrombosen und Embolien sowie Leber- und Gallenblasenprobleme. Eine sorgfältige Überwachung, gute Hygienepraktiken und eine angemessene Nährstoffzusammensetzung sind entscheidend, um diese Risiken zu minimieren und die bestmögliche Pflege für Deine Angehörigen sicherzustellen.

Hygienemaßnahmen und pflegerische Aufgaben im Umgang mit der parenteralen Ernährung

Bei der parenteralen Ernährung ist es von größter Bedeutung, Hygienemaßnahmen einzuhalten, um das Risiko von Infektionen zu minimieren. Infektionen durch Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren, die in die Blutbahn gelangen können, stellen die größte gesundheitliche Gefahr für parenteral ernährte Patienten dar.

Folgende Hygieneregeln gelten bei der parenteralen Ernährung zu Hause:

  1. Durchführung durch geschulte Personen: Die Infusion sollte nur von geschulten Personen wie dem Pflegedienst, einem Homecare-Unternehmen oder geschulten Patienten und pflegenden Angehörigen durchgeführt werden.
  2. Schulung und Pflegestandards: Betroffene und Angehörige sollten in einer Schulung zur heimparenteralen Ernährung bestimmte Pflegestandards erlernen, die sie beim Verbandswechsel und beim An- und Abschluss der Nährlösungen unbedingt einhalten sollten. Ein wichtiger Bestandteil sind Hygienemaßnahmen für den häuslichen Bereich.
  3. Fester Vorbereitungsplatz: Betroffene und Angehörige sollten für die Vorbereitung und Versorgung bei der parenteralen Ernährung einen festen Platz nutzen, der immer beibehalten wird.
  4. Umgebung des Patienten: In der Umgebung der Betroffenen und am Vorbereitungsplatz sollten keine Blumen, Topfpflanzen oder Tiere stehen, um das Risiko einer Kontamination mit Mikroorganismen zu verringern.
  5. Geschlossene Türen und Fenster: Wenn Du oder Deine Pflegeperson mit dem Katheter und der parenteralen Nährlösung hantierst oder diese verabreicht wird, sollten Türen und Fenster geschlossen sein, um das Eindringen von Staub und Mikroorganismen durch Luftzug zu vermeiden.
  6. Gründliche Körperhygiene: Eine gründliche Körperhygiene des Betroffenen und der Pflegeperson ist wichtig. Die Austrittsstelle des Katheters und das Ende sollten nicht feucht werden. Beim Duschen oder Baden sollten der Katheter und die Austrittsstelle mit einem wasserabweisenden Folienverband abgedeckt sein. Anschließend kann ein Verbandswechsel vorgenommen werden.
  7. Handhygiene: Bevor Du mit der parenteralen Ernährung beginnst, ist es wichtig, Deine Hände gründlich mit Seife und Wasser zu waschen oder ein Händedesinfektionsmittel zu verwenden. Die Handhygiene ist entscheidend, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
  8. Reinigung der Arbeitsfläche: Stelle sicher, dass die Arbeitsfläche, auf der Du die parenterale Ernährung vorbereitest, sauber und steril ist. Verwende Desinfektionsmittel, um die Oberfläche gründlich zu reinigen, bevor Du mit der Zubereitung der Nährstofflösung und der Verabreichung beginnst.
  9. Sterile Materialien: Verwende sterile Materialien und Einwegartikel, um die parenterale Ernährung durchzuführen. Dies umfasst Infusionsbeutel, Infusionsschläuche, Nadeln und Spritzen. Achte darauf, dass sie nicht abgelaufen sind und dass die Verpackung unversehrt ist.
  10. Katheterpflege: Wenn ein Katheter für die parenterale Ernährung verwendet wird, ist eine angemessene Katheterpflege erforderlich. Halte die Einstichstelle sauber und überwache sie regelmäßig auf Anzeichen von Infektionen oder anderen Komplikationen. Verfolge die Empfehlungen des medizinischen Fachpersonals bezüglich des Katheterwechsels. Um den Verlauf der Ernährungstherapie zu Hause kontinuierlich zu überwachen und mögliche Probleme zu erkennen, ist es wichtig, dass Betroffene und Pflegepersonen regelmäßig dem behandelnden Arzt Informationen zur Verfügung stellen. Dazu gehört eine regelmäßige Gewichtskontrolle, idealerweise einmal täglich zur gleichen Zeit und unter den gleichen Bedingungen, sowie die Kommunikation subjektiver Informationen über das Wohlbefinden des Patienten während der Therapie. Durch diese regelmäßige Verlaufskontrolle und den Austausch von Informationen mit dem Arzt kann eine effektive Betreuung und Anpassung der Ernährungstherapie gewährleistet werden.
  11. Entsorgung von Abfällen: Entsorge alle verwendeten Materialien und Abfälle ordnungsgemäß. Verwende dazu die vorgesehenen Behälter für medizinischen Abfall und achte darauf, dass sie sicher verschlossen sind, um eine Ausbreitung von Keimen zu verhindern.

Wichtigkeit der Richtlinien

Es ist wichtig, dass du dich kontinuierlich über aktuelle Richtlinien und Empfehlungen informierst und eng mit dem medizinischen Fachpersonal zusammenarbeitest. Sie werden dir spezifische Anweisungen und Schulungen zur Durchführung der parenteralen Ernährung geben. Die Europäische Gesellschaft für klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) hat im Jahr 2009 systematische Leitlinien für die künstliche Ernährung veröffentlicht. Diese Leitlinien wurden von Experten der klinischen Ernährung aus 20 Ländern in einem vordefinierten, evidenz- und konsensbasierten Prozess entwickelt. Die Empfehlungen basieren auf dem aktuellen medizinischen Wissen zur parenteralen Ernährung und richten sich hauptsächlich an Ärzte, aber auch an professionell Pflegende und andere medizinische Berufe.

Die Beachtung von Hygienemaßnahmen und pflegerischen Aufgaben bei der parenteralen Ernährung ist entscheidend, um das Infektionsrisiko zu minimieren und eine sichere Durchführung zu gewährleisten.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Bei der parenteralen Ernährung sind Hygienemaßnahmen und pflegerische Aufgaben entscheidend, um das Infektionsrisiko zu minimieren und eine sichere Durchführung zu gewährleisten. Dazu gehört eine gründliche Handhygiene, die Verwendung steriler Materialien, die ordnungsgemäße Reinigung der Arbeitsfläche, die sorgfältige Vorbereitung der Nährstofflösung, die angemessene Pflege des Katheters, die Überwachung des Zustands des Angehörigen und die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen.

Kosten der parenteralen Ernährung

Bei der parenteralen Ernährung spielen die Kosten eine wichtige Rolle, und es ist wichtig, die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zu kennen. Die Kosten für die parenterale Ernährung können je nach individuellem Fall und den benötigten Hilfsmitteln stark variieren. Ein grober Richtwert liegt bei etwa 150 Euro pro Tag für eine komplette parenterale Ernährungslösung, ohne die Kosten für die benötigten Hilfsmittel.

Die Krankenkasse kann sich finanziell an den Kosten beteiligen, wenn der behandelnde Arzt eine „Notwendigkeitsbescheinigung“ für die parenterale Ernährung ausstellt. Die Höhe der finanziellen Unterstützung variiert je nach Fall und Krankenkasse. In der Regel fällt die parenterale Ernährung unter die Behandlungspflege und ist daher Bestandteil des Leistungskatalogs der Krankenversicherung (SGB V).

Allerdings hat das Bundessozialgericht mit einem Urteil vom 08.10.2014 (Az.: B 3 P 4/13 R) entschieden, dass die parenterale Ernährung auch zur Grundpflege gehören kann und in manchen Fällen von der Pflegekasse finanziert werden muss. Der Zeitaufwand der pflegenden Angehörigen für die parenterale Ernährung muss bei der Festlegung des Pflegegrades berücksichtigt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Zuständigkeit der Kasse im Einzelfall entschieden werden muss. Das Gericht betonte, dass die parenterale Ernährung nicht grundsätzlich zur Grundpflege gehört und somit der Pflegekasse zugeordnet wird. Wenn beispielsweise keine zuverlässige Pflegeperson vorhanden ist, die die Grundpflege übernehmen kann, kann die parenterale Ernährung der Behandlungspflege und somit der Krankenkasse zugeordnet werden.

Es ist ratsam, sich mit der Krankenversicherung und der Pflegekasse in Verbindung zu setzen, um Informationen über die finanzielle Unterstützung zu erhalten und die Zuständigkeit zu klären.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die Kosten der parenteralen Ernährung können stark variieren. Die finanzielle Beteiligung der Krankenkasse ist möglich und die Zuständigkeit zwischen Krankenkasse und Pflegekasse wird im Einzelfall entschieden. Es empfiehlt sich, mit den entsprechenden Stellen Kontakt aufzunehmen, um Informationen zur finanziellen Unterstützung zu erhalten.

Feature Fragen

Was ist die Parenterale Ernährung?

Die parenterale Ernährung ist eine Methode, bei der Nährstoffe direkt in den Körper gelangen, um eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten. Dabei umgeht man den normalen Verdauungstrakt und die Nährstoffe werden stattdessen über einen Katheter oder Portkatheter direkt in die Blutbahn gegeben. Diese Form der Ernährung wird angewendet, wenn eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist oder der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Die parenterale Ernährung wird unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und kann für Patienten, die sie benötigen, lebensrettend sein.

Wann ist die parenterale Ernährung erforderlich?

Die parenterale Ernährung ist erforderlich, wenn eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist oder der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Nährstoffe über den Verdauungstrakt aufzunehmen. Dies kann beispielsweise bei schweren Erkrankungen, Darmverschlüssen, Störungen im Verdauungssystem oder nach bestimmten operativen Eingriffen der Fall sein. Die parenterale Ernährung bietet eine lebenserhaltende Option, indem sie dem Körper die notwendigen Nährstoffe direkt über einen Katheter oder Portkatheter in die Blutbahn zuführt. Die Entscheidung zur Anwendung der parenteralen Ernährung wird in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt getroffen, um die individuellen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des Patienten zu berücksichtigen.

Wann ist eine enterale Ernährung erforderlich?

Die enterale Ernährung ist erforderlich, wenn eine normale Nahrungsaufnahme über den Mund nicht möglich ist, aber der Verdauungstrakt noch funktionstüchtig ist. Bei dieser Form der Ernährung werden Nährstoffe über eine Sonde, einen Stoma oder oral in Form von Trinknahrung verabreicht. Die enterale Ernährung wird eingesetzt, um sicherzustellen, dass der Körper die benötigten Nährstoffe erhält, wenn die normale Nahrungsaufnahme nicht ausreicht oder nicht möglich ist. Sie wird in enger Absprache mit Ärztinnen, Ärzten und Ernährungsexpertinnen, Ernährungsexperten durchgeführt, um den individuellen Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden.

Sind Betroffene einer parenteralen Ernährung mobil?

Die parenterale Ernährung wird oft über einen Zeitraum von 12 bis 14 Stunden verabreicht, um sicherzustellen, dass der Körper die Nährlösung gut verträgt. Eine häufige Praxis besteht darin, die Infusion über Nacht laufen zu lassen, um die Betroffenen tagsüber nicht unnötig einzuschränken, insbesondere bei mobilen Betroffenen. Patient/innen, die parenteral zu Hause ernährt werden, sind nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt. Sie können Infusionsbeutel und Pumpe in einer Tasche oder einem Rucksack verstauen und mobil sein. Allerdings sollte der Katheter aus hygienischen Gründen zu Hause oder in vertrauter Umgebung von einer geschulten Person, einem pflegenden Angehörigen oder einer anderen Pflegeperson angeschlossen und entfernt werden.

Ein strukturierter Tagesablauf hilft vielen Betroffenen und Angehörigen bei der Organisation der parenteralen Ernährung. Es ist jedoch normal, dass zu Beginn Unsicherheit besteht, wenn Betroffene und Angehörige die parenterale Ernährung nach einer Schulung ohne professionelle Unterstützung durchführen. Mit zunehmender Routine wird sich diese Unsicherheit legen.

Wie berechne ich den Energiebedarf bei der parenteralen Ernährung?

Grundsätzlich berechnen Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal Deinen Energie- und Nährstoffbedarf. Der Energiebedarf des Körpers, der als Gesamtumsatz bezeichnet wird, kann in Grund- und Leistungsumsatz aufgeteilt werden. Bei der Berechnung des Grundumsatzes spielt das Alter eine wichtige Rolle, während Geschlecht und Körpergröße in dieser vereinfachten Berechnung vernachlässigt werden.

Es gelten Richtwerte wie 25 kcal pro Kilogramm Körpergewicht und Tag für Personen zwischen 20 und 30 Jahren. Um den Gesamtumsatz zu bestimmen, wird der Grundumsatz mit einem individuellen Stress- oder Aktivitätsfaktor multipliziert. Dieser Faktor variiert und kann zwischen 1,2 und 2,0 liegen. Eine junge Person hat in der Regel einen höheren Stressfaktor als eine ältere Person, da das Aktivitätsniveau im Alter oft niedriger ist. Eine Beispielrechnung könnte wie folgt aussehen: Eine 27-jährige Person mit einem Gewicht von 70 Kilogramm und einem hohen Stresslevel oder außergewöhnlicher Aktivität hat einen geschätzten täglichen Kalorienbedarf von 3.500 kcal. Um den Gesamtumsatz in Kilojoule (kJ) auszudrücken, müsste dieser Wert noch in kJ umgerechnet werden. In diesem Beispiel beträgt der Gesamtumsatz etwa 14.653,8 kJ (da 1 kcal = 4,1868 kJ). Beachte jedoch, dass individuelle Faktoren und Bedürfnisse bei der Berechnung des Energiebedarfs berücksichtigt werden sollten und eine professionelle Beratung empfohlen wird.