Die spezielle Mund- und Zahnpflege ist eine wichtige und nicht zu vernachlässigende Aufgabe in der Pflege Deines/r Liebsten. Mit zunehmendem Alter wächst die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden im Mund. Nach Angaben der WHO (2012) besitzen ca. 30 % der Personen von 65 bis 74 Jahren keine natürlichen Zähne mehr. Fast 100 % leiden an Zahnkaries. 

Die Mundgesundheit wirkt sich auf das Wohlbefinden, die Lebensqualität und die Ernährung aus. Ein gepflegter Mund- und Zahnbereich gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Die Mundpflege bildet die Voraussetzung für wichtige Lebensbereiche wie Kommunikation, Essen, Trinken und Atmen.

Inhalt

Ursachen für unzureichende Mund- und Zahnpflege im Alter

Die wichtigsten Maßnahmen der Mund- und Zahnpflege

Mund- und Zahnpflege in der Pflege durchführen 

Hilfsmittel der Mund und Zahnpflege

Mund und Zahnpflege von Zahnprothesen

Mund und Zahnpflege: die wichtigsten Munderkrankungen im Überblick

Feature Fragen

Unzureichende Maßnahmen der Mundgesundheit können negative Auswirkungen auf verschiedene Gesundheitsbereiche haben. 

Folgen einer mangelnden Mundgesundheit sind:

  • Ansiedeln von Bakterien, die Infektionen hervorrufen
  • Mangelernährung
  • Diabetes Mellitus und Lungenentzündungen.

Bei einigen Pflegebedürftigen mit spezifischen Krankheitsbildern ist eine besonders sorgfältige Mundpflege wichtig.

Zu diesen gehören:

  • Personen mit Diabetes mellitus
  • Personen mit Demenz
  • Personen mit Parkinson
  • Personen mit Herz- Kreislauf-Erkrankungen
  • Personen mit Schlaganfall 

Aufgabe der häuslichen Pflege ist es, die Mundgesundheit der Pflegebedürftigen zu fördern oder bei Bedarf zu übernehmen (Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege). Das hierfür benötigte Wissen des Expertenstandards der speziellen Mundpflege kann in Schulungen angeeignet werden.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Mundgesundheit. Besonders in der Pflege ist eine Übernahme oder Unterstützung der Mund- und Zahnpflege wichtig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines/r Liebsten zu gewährleisten.

Ursachen für unzureichende Mund- und Zahnpflege im Alter

Die Ursachen für die mangelnde Gesundheit im Mundbereich sind sehr vielfältig. Mögliche Faktoren, die mit dem Alterungsprozess zusammenhängen, lauten:

  • Zurückziehen des Zahnfleisches 
  • Anfälligkeit der Zahnhälse für Karies
  • Mundtrockenheit aufgrund von unzureichender Flüssigkeitsaufnahme oder Wasserverlust aufgrund von Medikamenten
  • In Folge von Medikamenten und Mundtrockenheit, Geschmacksverlust und Verkrustungen auf der Zunge 

Funktionell liegen die Ursachen der mangelnden Mundpflege im Alter unter anderem an Sehproblemen oder Einschränkungen in der Beweglichkeit. Aufgrund dessen lässt sich die Zahn- und Mundpflege nicht selbstständig durchführen. Personen mit Demenz vergessen die spezielle Mundpflege oder denken, dass sie diese bereits durchgeführt hätten. Die Mund- und Zahnpflege ist bei vielen älteren Menschen mit Scham behaftet, weshalb sie diese in der Pflege lange Zeit abwehren. Umso wichtiger ist es, als Angehöriger von Beginn der Pflegebedürftigkeit einen Blick auf die Mund- und Zahnpflege zu haben.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Ursachen für eine unzureichende Mundgesundheit sind vielfältig. Übergeordnet liegen die Gründe in altersbedingten Veränderungen des Zahnfleisches und zunehmender Vernachlässigung der Pflege des Mundbereichs aufgrund von Seh- und Bewegungseinschränkungen als auch Scham.

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Die wichtigsten Maßnahmen der Mund- und Zahnpflege

Die richtige Mundpflege ist weder kompliziert noch zeitaufwendig. Wir empfehlen Dir, eine zeiteffektive und gründliche Routine zusammen mit Deinem/r Pflegebedürftigen zu bilden. Hierdurch lassen sich zahnpflegerische Maßnahmen besser im Alltag integrieren. Die Mund- und Zahnpflege umfasst die Bereiche des Reinigens und Spülens, der Kontrolle und Inspektion und der professionellen Zahnreinigung. Zusätzlich ist es wichtig, die richtigen Pflegeprodukte für die Mundgesundheit zu verwenden und sich der Zahnpflege gerecht zu ernähren.

1. Reinigen und Spülen

Du solltest die Zahnpflege mindestens zwei Mal am Tag (morgens und abends) durchführen. Zu der speziellen Mundpflege gehören das klassische Zähneputzen mit einer Zahnbürste, als auch die Reinigung der Zahnzwischenräume. Im Falle einer Zahnprothese solltest Du diese nach jeder Mahlzeit ausspülen. 

2. Regelmäßige Kontrolle der Zähne durch Zahnärzt/innen

Über die tägliche Versorgung in der Pflege hinaus empfehlen wir Dir mit Deinem/r Liebsten regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Die regelmäßige professionelle Zahnreinigung solltest Du jedes halbe Jahr bei Deinem/r Pflegebedürftigen durchführen lassen. Im Falle eines Schlaganfalls wird sogar empfohlen, bis zu viermal im Jahr zur Zahnreinigung zu gehen. Die regelmäßige Kontrolle hilft, Ursachen für mangelnde Mundgesundheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Hierdurch lassen sich unterschiedliche Erkrankungen des Mund- und Zahnbereichs vorbeugen. Zusätzlich ist die Inspektion des Mundraums und der Zähne wichtig. Auch als Pfleger/in solltest Du auf Risse, Verletzungen, Blutungen oder ungewöhnliche Belege im Mundraum achten. Im Falle von Entzündungen wirken Mundspülungen mit Kamille oder Salbei entzündungshemmend und schmerzlindernd.

3. Die richtigen Pflegeprodukte verwenden

Untenstehend haben wir die wichtigsten Hinweise für Pflegeprodukte der Zahnpflege für Dich zusammengefasst:

  • Bei der Zahnpasta solltest Du auf milde, fluoridhaltige Produkte zurückgreifen, um die Schleimhäute nicht zu reizen. 
  • Hinsichtlich der Zahnbürste sollten weiche Bürsten mit abgerundeten Borsten genutzt werden, um Schädigungen im Mundbereich vorzubeugen. Eine elektrische Zahnbürste kann alternativ eingesetzt werden und den/ der Pflegebedürftigen mehr Autonomie verschaffen. Um die Infektionsgefahr zu reduzieren, solltest Du die Zahnbürsten alle acht Wochen wechseln. Zuletzt können wir Dir Zahnbürsten mit einem ergonomischen Griff empfehlen. Dieser erleichtert die Anwendung und ggfs. können Pflegebedürftige hierdurch länger selbstständig die Mund- und Zahnpflege durchführen. 
  • Für Prothesen gibt es sogenannte „Prothesenzahnbürsten“. Wenn Dein/e pflegebedürftige/r Angehörige/r eine Prothese trägt, solltest Du auf eine Prothesenzahnbürste zurückgreifen. Die Reinigung kann zusätzlich durch Reinigungstabs ergänzt werden. 
  • Bei Mundspülungen sollte auf milde Produkte zurückgegriffen werden, die keine Reizungen im Mundraum erzeugen.
  •  Die Zahnzwischenräume werden mit Zahnseide gereinigt.

4. Ernährung

Auch das Ess- und Trinkverhalten wirkt sich auf die Mundgesundheit aus. Um diese zu gewährleisten, ist es wichtig, mindestens zwei Liter Wasser am Tag zu trinken. Bei der Wahl der Getränke solltest Du auf zuckerfreie Getränke und übergeordnet auf zuckerreduzierte Speisen achten. Saure Lebensmittel regen die Speichelproduktion an. Aus diesem Grund sollte Dein/e Angehörige/r diese nur geringen Mengen konsumieren.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die richtige Pflege des Mundes und der Zähne muss weder zeitaufwendig noch kompliziert sein. Wichtig ist, die Schritte der speziellen Mundpflege einzuhalten. Zu diesen zählen: das Reinigen und Spülen der Zähne, die Verwendung von geeigneten Pflegeprodukten und eine angepasste zuckerreduzierte Ernährung mit genügend Flüssigkeitsaufnahme.

Mund- und Zahnpflege in der Pflege durchführen 

Die Durchführung der speziellen Mundpflege spaltet sich in drei Abschnitte auf.

1. Vorbereitung

Der erste Schritt besteht in der Ankündigung der Mund- und Zahnpflege. Für das Selbstwertgefühl des pflegebedürftigen Angehörigen ist es wichtig, sie/ihn über jede pflegerische Maßnahme zu informieren. Dein Liebster/ Deine Liebste sollte in eine aufrechte Sitzposition gebracht werden, um das Risiko des Verschluckens gering zu halten. Die spezielle Zahnpflege kann je nach Ausprägung der Pflegebedürftigkeit im Bad, am Waschbecken oder an der Bettkante mit einem Spuckauffangbehälter durchgeführt werden. Zuvor solltest Du alle benötigten Materialien holen. Zu diesen gehören ein Handtuch, wohltemperiertes Wasser, Zahnbürste, Zahnpasta, ggfs. Mundspülung und Zahnseide. Je nachdem wie fit Dein/e pflegebedürftige/r Angehörige/r ist, solltest Du ihn/sie nach der Positionierung in den Stuhl/ an die Bettkante nicht mehr allein lassen. Besonders nach langem Liegen kann der Kreislauf noch instabil sein. Vor Beginn der Tätigkeit solltest Du dir die Hände waschen. Bei Bedarf kann auf Handschuhe zurückgegriffen werden. Besonders bei offenen Wunden oder Infektionen ist der Einsatz von Einmalhandschuhen wichtig.

2. Durchführung

Halte die Zahnbürste in einem 45- Gradwinkel und führe kreisende Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn durch. Mit dieser Haltung reinigst Du die Außenflächen und die Kauflächen der Zähne. Bei der Reinigung der Zahninnenflächen wird die Haltung der Zahnbürste geändert. Die Zahnbürste sollte nun senkrecht gehalten werden, um eine gründliche Reinigung zu erzielen. Nach der Reinigung werden bestehende Rückbestände der Zahnpasta mit Wasser ausgespült und ausgespuckt. Danach kann ggfs. Zahnseide und Mundspülung verwendet werden.

3. Nachbereitung

Nach Beendigung der Reinigung wird der/ die Pflegebedürftige in eine gewünschte Sitzhaltung gebracht. Nachdem Dein/e Liebste/r versorgt ist, werden die Hilfsmittel gesäubert und weggeräumt. Die Zahnbürste sollte im nassen Zustand nicht verpackt werden, sondern Lufttrocknen, um die Verbreitung von Bakterien zu vermeiden. 

Übergeordnet ist es wichtig, die Gefühle und Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu wahren. Der Mundraum gehört zu den sensiblen Bereichen des Körpers. Schließt der/ die Hilfsbedürftige während der Zahnpflege den Mund, ist dies ein Zeichen für Ablehnung. Die Grenzen der Person sollten jederzeit geachtet und das Gespräch gesucht werden.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die Durchführung der Mund- und Zahnpflege gliedert sich in die Bereiche der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung auf. Bei der Durchführung sollte die Zahnbürste in einem 40- Gradwinkel gehalten werden und in kreisenden Bewegungen (vom Zahnfleisch zum Zahn) die Zahnreinigung durchgeführt werden. Ausnahme bildet das Reinigen der Zahninnenflächen, bei dem die Zahnbürste senkrecht gehalten wird. 

Hilfsmittel der Mund und Zahnpflege

Um die Mundgesundheit zu fördern, ist die richtige Mundpflege wichtig. Hierzu zählt, sowohl die Zähne als auch die Prothesen zu reinigen. Als pflegende/r Angehörige/r ist ein einfühlsames Vorgehen wichtig, da vielen Menschen die Übernahme der Zahnpflege unangenehm ist. Um die Umsetzung der speziellen Zahnpflege zu erleichtern, gibt es unterschiedliche Hilfsmittel, die Du verwenden kannst. 

Zahnbürsten bilden das Grundwerkzeug einer jeden Mund- und Zahnpflege. 

Es lassen sich verschiedenste Hilfsmittel der Mund- und Zahnpflege unterscheiden. Die Notwendigkeit spezifischer Hilfsmittel ist abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen und Fähigkeiten der hilfsbedürftigen Person. 

Anerkannte Hilfsmittel sind:

  • die dreiköpfige Zahnbürste

Mit Hilfe des kurzen Bürstenkopfes gelangen Pflegebedürftige als auch Pfleger/innen leichter überall hin. Weiche Borsten helfen Verletzungen vorzubeugen. Dreikopfzahnbürsten eignen sich besonders, um mehrere Stellen gleichzeitig zu säubern.

  • die Griffverstärkung / Griffverlängerung der Zahnbürste

Zusätzlich eignen sich Zahnbürsten mit dicken Griffen, um Bewegungseinschränkungen und mangelnde Kraft auszugleichen. Hier gibt es zusätzliches Zubehör, um den Griff zu verstärken oder zu verlängern. Durch diese lassen sich die Zahnbürsten besser festhalten oder gezielter einführen.

  • die Prothesenbürste

Diese sind speziell für Zahnprothesen hergestellte Zahnbürsten mit besonders weichen und speziellen Prothesenbürsten. Die Prothese solltest Du nicht mit Zahnpasta reinigen. Das enthaltene Schleifmittel kann den Kunststoff anrauen. Geeignet sind spezifische Prothesenzahnpasta, Flüssigseife oder lauwarmes Wasser. Prothesenbürsten lassen sich nicht für die Reinigung der echten Zähne verwenden.

  • die Interdentalbürsten

Besonders die Reinigung der Zahnzwischenräume ist wichtig. Zahnseide reizt jedoch sehr schnell und ist auch hinsichtlich der Handhabung für viele Menschen schwierig. Die Interdentalbürsten sind einfacher in der Handhabung als Zahnseide. Sie sind in verschiedenen Durchmessern und Größen erhältlich und an die anatomischen Gegebenheiten der Zahnzwischenräume angepasst. 

  • die elektrische Zahnbürsten

Im Alter eignet sich besonders der Gebrauch von elektrischen Zahnbürsten. Im Gegensatz zur Handzahnbürste besitzen diese einen dickeren Griff und die Zahnbürste übernimmt die Putzbewegung. Die Bürste muss nur mit wenig Druck und langsam über die Zähne geführt werden. Besonders Personen mit Bewegungseinschränkungen können durch den Einsatz und die Nutzung von elektrischen Zahnbürsten länger Autonomie erleben.

  • der Zungenreiniger

Eine Vielzahl der Bakterien im Mund befinden sich auf der Zunge- diese können Mundgeruch verursachen. Um das Wohlbefinden zu gewährleisten, ist besonders die Reinigung der Zunge wichtig. Hierbei hilft ein gezielter Zungenreiniger, Beläge auf der Zunge zu entfernen.

  • die Mundstütze

Für Pflegebedürftige, die ihren Mund nicht oder nur schwer offenhalten können, hilft eine sogenannte „Mundstütze“. Diese ähnelt einem Stab und ist aus Kunststoff. Die Mundstütze wird vorsichtig zwischen die Zähne geführt, wodurch die Pflegekräfte und pflegenden Angehörigen die Mundhygiene durchführen können. Besonders bei Schwerstpflegebedürftigen, bei denen die Durchführung der Zahnpflege in vollständiger Übernahme geschieht, ist dieses Hilfsmittel wichtig.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Um eine möglichst eigenständige Reinigung des Mundes und der Zähne zu gewährleisten, gibt es unterschiedliche Hilfsmittel der Zahnpflege. Diese unterscheiden sich je nach den Fähigkeiten und Bedürfnissen der jeweiligen Person. Im Ratgeber sind spezifische Hilfsmittel aufgeführt.

Mund und Zahnpflege von Zahnprothesen

Die Prothese solltest Du täglich unter leicht fließendem lauwarmen Wasser reinigen. Für die Reinigung kannst Du Prothesenzahnbürsten mit speziellen Bürsten verwenden. Als Zahnpasta bieten sich spezifische Prothesenzahnpasten oder Flüssigseifen an. Bei der Reinigung sollte darauf geachtet werden, dass die Haftcreme vollständig entfernt wird. Auch nach Mahlzeiten sollten die Prothesen abgespült werden. Drei Mal die Woche empfehlen wir eine Intensivreinigung mit einer Reinigungstablette oder einem Reinigungsschaum. Beachte dabei die Hinweise der Gebrauchsanleitung. Über Nacht solltest Du die Prothese trocken in einer offenen Dose lagern. Die Prothese sollte nicht im Mund gelassen oder in Taschentücher gepackt werden.

Pflegegrad12345-Hinweis:
Die Reinigung und Lagerung der Prothese unterscheidet sich von der regulären Zahnreinigung. Die Prothese sollte täglich gereinigt und nach jeder Mahlzeit ausgespült werden. Drei Mal die Woche bedarf es einer Intensivreinigung. Zur Reinigung muss auf spezielle Prothesenzahnbürsten und Prothesenzahncreme zurückgegriffen werden, um die Struktur der Prothese nicht zu beschädigen.

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Mund und Zahnpflege: die wichtigsten Munderkrankungen im Überblick

Die untenstehende Liste zeigt eine Übersicht über die häufigsten Munderkrankungen des Mundes und der Zähne. Die aufgeführten Erkrankungen können durch eine pflegerische Versorgung und eine ausgeglichene Mundhygiene vorgebeugt werden.

Arten von MunderkrankungenErklärung
Gingivitis Zahnfleischentzündung durch Bakterien, Viren oder Pilze 
GlossitisZungenentzündung (die häufig zusammen mit einer Gingivitis auftritt)
StomatitisMundschleimhautentzündung (die häufig zusammen mit einer Gingivitis auftritt)
ParodontitisZahnfleischentzündung (die häufig durch unzureichende Mundhygiene ausgelöst wird
Mundsoor Pilzbefall der Mundschleimhaut (oft bei älteren Menschen durch schwächeres Immunsystem bedingt, Prothesen oder einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr)
RhagadenEinrisse an Mund-/Nasenwinkel als auch auf der Zunge (aufgrund von trockenen Schleimhäute oder Vitamin- und Mineralstoffmangel)

Feature Fragen

Was gehört zur Mund- und Zahnpflege?

Zu der Reinigung gehört 

  • das klassische Zähneputzen mit einer (elektrischen) Zahnbürste und Zahnpasta,
  • die Zahnzwischenraumreinigung mit Zahnseide, 
  • und die Mundspülung mit Wasser oder Mundspülung.

Diese spezielle Zahn- und Mundpflege solltest Du mindestens zweimal am Tag (morgens und abends) durchführen. Darüber hinaus sollte die Mundgesundheit regelmäßig vom Zahnarzt überprüft werden. Hierzu gehört einmal im halben Jahr eine professionelle Zahnreinigung. Personen mit einem Schlaganfall sollen viermal im Jahr die Zahnreinigung besuchen.

Warum ist die Mund- und Zahnpflege bei Pflegebedürftigen wichtig?

Die Mundgesundheit gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen und vermittelt Wohlbefinden und Lebensqualität. Besonders mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Mund- und Zahnpflege. Häufig handelt es sich um ein mit Scham behaftetes Thema, da die Pflege aufgrund von Bewegungseinschränkungen oder Demenz (Vergessen des Reinigens) nicht mehr selbstständig durchgeführt werden kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, als Pflegepersonal oder pflegenden Angehörigen die Mundpflege mit im Auge zu behalten und bei Bedarf zu übernehmen.

 Folgen einer mangelnden Mundhygiene können

  • das Ansiedeln von Bakterien sein, die infolgedessen eine Infektion auslösen,
  • eine Mangelernährung nach sich ziehen, einen Diabetes mellitus oder eine Lungenentzündung.

Besonders bei Personen mit 

Solltest Du auf eine ausreichende Mund- und Zahnpflege achten.

Welche Ziele hat die Mund- und Zahnpflege?

Es gibt viele Gründe, die für eine gründliche Mund- und Zahnpflege sprechen. Die wichtigsten Ziele, die innerhalb der Mundgesundheit angestrebt werden sollten, sind die Förderung und der Erhalt:

  • der gesunden Zähne
  • einer gesunden Mundhöhle, 
  • einer gesunden Mundschleimhaut und 
  • einer funktionstüchtigen Zunge.

Übergeordnet lassen sich als Ziele die Förderung und Erhaltung des Wohlbefindens und der Lebensqualität Deines/r Liebsten nennen.

Welche Hilfsmittel gibt es bei der Mund- und Zahnpflege?

Anerkannte Hilfsmittel sind:

  • die dreiköpfige Zahnbürste
  • die Griffverstärkung / Griffverlängerung der Zahnbürste
  • die Prothesenbürste
  • die Interdentalbürsten
  • die Elektrische- Zahnbürsten
  • der Zungenreiniger
  • die Mundstütze

Ausführliche Informationen zu den jeweiligen Hilfsmitteln erhältst Du im Punkt „Hilfsmittel der Mund- und Zahnpflege“.

Was ist bei der Mund- und Zahnpflege zu beachten?

Die Zahnpflege muss vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet werden. Bei der Durchführung ist zu beachten, dass die Zahnbürste in einem 40 Grad Winkel gehalten werden sollte und in kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn geführt wird. Die Zahninnenflächen werden in senkrechter Zahnbürstenhaltung gereinigt. Es werden die Außen-, Innen-, und Kauflächen der Zähne gereinigt. Anschließend werden die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten gereinigt und zum Schluss verbleibende Reste mit einer Mundspülung ausgespült. Bei Bedarf kann auf einen Zungenreiniger zurückgegriffen werden. Wichtig ist, geeignete Hilfsmittel zu verwenden und die Reinigung gründlich und regelmäßig zu wiederholen. Bei Schwerstpflegebedürftigen muss die Mundpflege in vollständiger Übernahme der/s Pfleger/in geschehen.